BMW probiert es mit der Brennstoffzelle

NEWS / 27.02.2023

BMW probiert es mit der Brennstoffzelle

«Eine einzige Technologie wird nicht ausreichen, um klimaneutrale Mobilität weltweit zu ermöglichen», sagt BMW-Chef Oliver Zipse und schickt 100 BMW iX5 Hydrogen mit Brennstoffzellen-Antrieb zur Erprobung auf die Strasse. electricWOW ist mit einem gefahren.

Text: Mario Borri

Die Brennstoffzellen-Technologie ist nicht neu. Anfang 2000er-Jahre galt sie als Antrieb der Zukunft. Das Konzept ist genial. Gasförmiger Wasserstoff (Hydrogen, H2) aus dem Tank und Sauerstoff aus der Umgebungsluft werden durch eine chemische Reaktion in der Brennstoffzelle (Fuel Cell) wie bei einem Kraftwerk zu Strom. Dieser treibt direkt den Elektromotor an, aus dem Auspuff kommt nur Wasserdampf.

Diverse grosse Hersteller bauten Prototypen und versprachen, dass diese bald in Serie gehen werden. Passiert ist wenig, aktuell gibt es nur zwei Personenwagen mit Brennstoffzellen-Antrieb zu kaufen – den Toyota Mirai und den Hyundai Nexo. Mit mässigem Verkaufserfolg allerdings, 2022 wurden in der Schweiz gerade Mal 46 Mirai und 26 Nexo neu zugelassen. Und das obwohl wir mit aktuell 12 Wasserstoff-Tankstellen zu den am besten mit H2 erschlossenen Ländern Europas gehören.

Auch Belgien zählt zu den Wasserstoff freundlichen Ländern. Weshalb die Testfahrten in der Hafenstadt Antwerpen stattfanden. Wenn die Beschriftung nicht gewesen wäre, hätten wir dem BMW X5 das Kraftwerk unterm Blech nicht angesehen. Dieses besteht aus zwei Wasserstoff-Tanks (total 6 kg Inhalt), der Brennstoffzellen-Einheit (Zellen von Toyota), einem Elektromotor (295 kW/401 PS) und weiteren spezifischen Komponenten. Beim Fahren verhält sich der Wasserstoff-X5 wie ein gewöhnliches Elektroauto. Trotz 2,5 Tonnen Gewicht zieht er flott (0 bis 100 km/h in unter 6 Sekunden) und lautlos davon. Und auch die Reichweite ist mit gut 500 km ähnlich wie bei einem E-Auto mit grossem Akku.

Nach der Probefahrt stellte sich uns aber die Frage: Alles gleich oder ähnlich wie bei einem konventionellen Elektroauto – weshalb braucht es denn die Brennstoffzelle überhaupt? Gemäss BMW sind es zum einen zwei gewichtige Vorteile: die Reichweite nimmt bei Kälte nicht ab und der Tankvorgang dauert nur drei bis vier Minuten. Zum anderen sollen so auch Menschen klimaneutral unterwegs sein können, die keine Möglichkeit haben, einen Akku an der Steckdose zu laden.

Ob das Gründe genug sind, um neben reinen batterieelektrischen Fahrzeugen auch die Brennstoffzellen-Technik zu pushen, weiss auch BMW noch nicht. Bei der Pilot-Flotte handelt es sich um Protoypen, die nach unseren Testfahrten für Demonstrations- und Erprobungszwecke verschiedenen Zielgruppen zur Verfügung gestellt werden. Ob und wann die BMW iX5 Hydrogen in Serie gehen, wird sich danach zeigen.

Geht es nach dem BMW-Vorstandsvorsitzenden Oliver Zipse ist der Fall aber klar: «Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle bei der Energiewende und dem Klimaschutz spielen. Er ist eine der effizientesten Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu speichern und zu transportieren. Wir sollten dieses Potenzial nutzen, um auch die Transformation des Mobilitätssektors zu beschleunigen. Wasserstoff ist das fehlende Puzzleteil für emissionsfreie Mobilität.»

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