NEWS / 02.03.2023
TCS übernimmt eine Minderheitsbeteiligung am Start-up «sun2wheel»
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Der grösste Mobilitätsclub der Schweiz spannt mit sun2wheel zusammen und erwirbt eine 20%-Beteiligung am Unternehmen. Durch diese Zusammenarbeit will der TCS sein Engagement im Bereich der Elektromobilität weiter stärken und sich an vorderster Front an der Weiterentwicklung von bidirektionalen Lade- und Speicherlösungen beim Schweizer Markführer in dieser Sparte beteiligen.
Heute verbrennt die Schweiz jährlich ungefähr 5 Millionen Tonnen fossile Treibstoffe. Bis 2035 wird sich der Bedarf an Energie für die Mobilität – dank der steigenden Elektrifizierung des Strassenverkehrs – zu einem Grossteil auf Strom verschieben. Gemäss Schätzungen von Swiss eMobility wird 2025 der Anteil von Steckerautos bei Neuwagen zwischen 40% und 60% liegen und 2035 sollten es 91% bis 99% sein. Die Schweizer Personenwagenflotte wird somit 2035 zwischen 50-60% aus Steckerfahrzeugen bestehen. Durch diese steigende Elektrifizierung wird dank 3-4 mal besserem Wirkungsgrad im Vergleich zum Verbrennungsmotor signifikant Energie gespart werden können. Der Verbrauch von importierter fossiler Energie wird damit stark sinken. Gegenüber 2019 muss dafür bis im Jahr 2035 rund 10% mehr Strom produziert werden, unter anderem durch den Zubau von Photovoltaik.
Neben dem Angebot von herkömmlichen monodirektionalen Ladestationen will der TCS durch die Minderheitsbeteiligung bei «sun2wheel» ein zukunftsweisendes Potenzial der Elektromobilität nutzen. Das im Dezember 2020 gegründete Start-up verfolgt das Ziel, bidirektionales Laden als Standard zu etablieren und entwickelt hierfür intelligente Lade- und Speicherlösungen. Durch solche bidirektionale Ladestationen können Kosten optimiert werden, indem die Fahrzeuge, anstelle einer zu Hause fix installierten Batterie, als Speicher genutzt und so der Eigenverbrauch einer Photovoltaikanlage optimiert werden kann. Der TCS will diese Technologie seinen elektrisch fahrenden Mitgliedern als Speicherlösung für durch Photovoltaik-Anlagen produzierten Strom anbieten. Zudem wird das Elektroauto dadurch sozusagen zur Powerbank gegen künftige Strommangellagen; die verfügbare Flexibilität in Form von Regelleistung kann do das Stromnetz stabilisieren, um Netzschwankungen auszugleichen.
Durch die Beteiligung an «sun2wheel» will der TCS sich für die Zukunft rüsten, wie Bernhard Bieri, Direktor Club betont: «sun2wheel ermöglicht mit ihrer innovativen Technologie die intelligente Steuerung von Ladestationen. Insbesondere im bidirektionalen Bereich sehen wir ein grosses Potenzial. Die E-Auto-Fahrer können dadurch ihre Autobatterie nutzen, um den Eigenverbrauch ihrer Photovoltaik-Anlage zu verbessern (vehicle to home). Zudem könnte dies in Zukunft die Möglichkeit schaffen, dass Elektroautos zur Netzstabilität beitragen (vehicle to grid). Wir wollen als grösster Mobilitätsclub unseren Mitgliedern diese Möglichkeiten eröffnen und haben uns deshalb an sun2wheel beteiligt».
Die von «sun2wheel» entwickelten Lösungen ermöglichen bereits heute eine bessere Ausnutzung selber produzierter Sonnenenergie und ein optimiertes bedarfsgerechtes Lastenmanagement. Typische Anwender sind Wohneigentümer, Immobilienfirmen und KMU inklusive deren Fahrzeugflotten. «sun2wheel» verfügt zudem über ein exklusives Verkaufsrecht von bidirektionalen EVTEC-Ladestationen im B2C-Bereich in der Schweiz und bietet im Gegensatz zur Konkurrenz auch monodirektionale Ladestationen an, welche innerhalb von 2 Jahren vom Endkunden durch eine bidirektionale Ladestation ausgetauscht werden können. Spätestens ab 2024 werden die Hersteller von E-Fahrzeugen und Ladestationen in ganz Europa die seit 2022 gültige ISO-Norm 15118-20 für die Regelung der Kommunikation zwischen den E-Fahrzeugen, Netz und Ladestation anwenden. Durch ein Software-Update können die meisten Autos dann auf die bidirektionale Nutzung aufgerüstet werden.
«Der TCS begleitet seine Mitglieder bereits seit einigen Jahren bei der Elektromobilität und ist somit der ideale Partner für die neuartige bidirektionale Ladetechnologie, welche den nächsten Schritt in Richtung Eigenverbrauchsoptimierung von Photovoltaik-Anlagen und netzdienlichem Laden darstellt, und für welche sun2wheel als Pionier steht », so Marco Piffaretti, Gründer und Verwaltungsratspräsident von «sun2wheel». (pd/mb)