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News / 04. April 2024

DPD-Fahrzeugflotte wird zur Powerbank für Stromnetze

In einem vom Bundesamt für Energie (BFE) unterstützten Forschungsprojekt wird das intelligente und bidirektionale Laden am Beispiel der DPD-Flotte in Basel untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die sich abzeichnende Stromlücke in Spitzenzeiten zu schliessen und das Netz zu stabilisieren.

Im Rahmen des vom Bund geförderten Forschungsprojekts «TEC-OFF» testet der Paketdienstleister DPD mit den Nachhaltigkeitsforschern der ZHAW School of Engineering das Konzept des bidirektionalen Ladens mit seiner Fahrzeugflotte. Dabei werden die Batterien der E-Fahrzeuge als Zwischenspeicher genutzt, um in Spitzenzeiten Strom ins Netz zurückzuspeisen und dieses zu stabilisieren.

Kosten optimieren
E-Lastwagen verfügen über Batterien mit einem Energieinhalt bis 1000 kWh und einer bidirektionalen Ladeleistung von über 100 kW – zehnmal mehr als bei Elektroautos. Eingesetzt werden können auch die sogenannten «second-use» LKW-Batterien, die nach einer gewissen Anzahl Fahrkilometer ersetzt werden müssen, aber weiterhin für die Stabilisierung des Netzes funktionstüchtig sind. «Unser Ziel ist, unsere Flotte mit über 800 Fahrzeugen so einzusetzen, dass wir die Stromkosten optimieren, einen teuren Netzausbau vermeiden und einen Beitrag zur Erreichung der Energieziele der Schweiz leisten können», sagt Ville Heimgartner von DPD Schweiz.

Nebst dem bidirektionalen Laden werden weitere Massnahmen zur Optimierung des Gesamtsystems untersucht: Das bedarfsgerechte, über den Tag verteilte Laden der Fahrzeuge sowie Investitionen in Batterien mit einer Leistung, die es allein für die Pakettouren gar nicht bräuchte. Das bis Herbst 2025 laufende Projekt soll auch Erkenntnisse liefern, unter welchen Voraussetzungen eine Logistikflotte in einen Zusammenschluss von Gebäuden oder Unternehmen zum Eigenverbrauch eingebunden werden kann. Um die Wirtschaftlichkeit der Lösungen sicherzustellen, wird ein Simulationsmodell entwickelt, das die Gesamt- und Lebenszykluskosten (TCO/LCC) berechnet.

Hochkarätiges Forschungs-Konsortium
«Um eine vollständige Elektrifizierung der Güterverkehrsflotten zu ermöglichen, entwickeln wir innovative Lösungen, welche die Netze nur minimal belasten und die volle Verfügbarkeit der Flotte gewährleisten», sagt Prof. Dr. Maike Scherrer, vom ZHAW. Das Technologieunternehmen sun2wheel entwickelt die Soft- und Hardware für das bidirektionale Laden und das bedarfsgerechte Lastmanagement. «Wir wollen in diesem Projekt verstehen, wie man mit schlauem Lastmanagement und Speicherelementen teure Erweiterungen der Anschlusskapazität vermeiden und gleichzeitig die Elektrifizierung der DPD Flotte gewährleisten kann», sagt Sandro Schopfer von sun2wheel. (pd/ml)

 

 

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