Fünf Irrtümer über Elektroautos

LADENETZ / 05.11.2020

Fünf Irrtümer über Elektroautos

Trotz des gewaltigen Aufwärtstrends, den die Elektromobilität im Jahr 2020 erfährt, kursieren weiterhin viele Mythen über Elektroautos und den dazugehörigen Ladevorgang. ChargePoint deckt an dieser Stelle fünf weit verbreitete Mythen auf.

Irrtum 1: Elektroautos sind zu teuer
Noch vor einigen Jahren gab es kaum erschwingliche Elektroautos mit mehr als 150 Kilometern Reichweite. Doch nun, da die Automobilhersteller ihr Angebot deutlich erweitert haben, bekommt der Fahrer mit bezahlbaren Modellen wie dem Opel Corsa-e, dem Volkswagen ID.3 oder dem Nissan LEAF hunderte Kilometer Reichweite. Die große Auswahl neuer Modelle für 2020 bietet für jeden etwas. Eine Zusammenfassung findet sich beispielsweise hier.

Irrtum 2: Wir brauchen überall Schnellladestationen
Das Schnellladen ist wichtig, besonders auf langen Reisen oder unter Zeitdruck. Doch zu Hause oder auf dem Parkplatz des Arbeitgebers benötigt der Nutzer in den meisten Fällen keine Schnellladesäule. Die deutsche Ladeinfrastruktur ist zudem noch weit davon entfernt, dass jeder Nutzer bequem zu Hause oder bei der Arbeit aufladen kann. Besonders diejenigen, die in Wohnungen ohne eigene Garage leben, sind weiterhin auf öffentliche Stationen angewiesen. Da mehr als 40 Prozent der EU-Bürger in Mehrfamilienhäusern leben, wird es entscheidend sein sich mit diesem Marktsegment auseinanderzusetzen. Der Rechtsanspruch für den Einbau eines Ladepunkts („Right to Plug“) für Mieter und Eigentümer ist in Arbeit und sollte europaweit die Installation erleichtern. Denn: Ein größeres Ladenetzwerk vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und reduziert die Reichweitenangst. Umso mehr Lademöglichkeiten also zu Hause, am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit errichtet werden, desto mehr Fahrer werden sich ein Elektroauto kaufen. Mit der Zeit wird sich so das Verhältnis von Ladestationen zu E-Fahrzeugen ausgleichen.

Irrtum 3: Es gibt zu viele Ladeanbieter und -netzwerke
Der Fahrer möchte sein Elektroauto am liebsten überall aufladen können. Aber nicht alle Ladestationen befinden sich in demselben Netzwerk. Was also muss der Fahrer tun? Geduldig sein: Ladeanbieter arbeiten daran, die Netzwerke zu öffnen und Vereinbarungen für das gegenseitige Roaming zu treffen. Mit diesen Peer-to-Peer-Vereinbarungen können Fahrer ihr Fahrzeug in mehreren Ladenetzwerken einfach aufladen, Preisinformationen und vieles mehr erhalten. Gegenwärtig sind in der EU noch mehrere Roaming-Protokolle im Einsatz. Ihre Koexistenz spiegelt in gewisser Weise den Ausgangspunkt des Internets oder der Telekommunikation vor etwa 30 Jahren wider. Dominante Roaming-Standards kristallisieren sich, auch dank eines Vorstoßes der EU, zunehmend heraus.

Irrtum 4: An Ladestationen muss mit einer EC- oder Kreditkarte bezahlt werden
Der Mythos, man könne ausschließlich mit einer EC- oder Kreditkarte an Ladestationen bezahlen, hält sich hartnäckig – doch dies sind definitiv nicht die einzigen Zahlungsmethoden. Viele Fahrer eines Elektrofahrzeuges bevorzugen die Zahlung mit einem individuellen Nutzerkonto, wie es viele Ladenetzwerk-Betreiber anbieten. Das Angenehme bei der Zahlung mit einem Nutzerkonto ist, dass persönliche Daten geschützt sind, Echtzeit-Updates über Ladevorgänge bereitgestellt und Abrechnungsinformationen an einem Ort gespeichert werden. Mit einem vernetzten Konto, wie dem von ChargePoint, kann der Nutzer außerdem auf viele andere Ladenetzwerke in ganz Europa zugreifen.

Irrtum 5: Förderprogramme funktionieren nicht, oder sie helfen nur den Reichen
Diverse Studien belegen, dass Zuschüsse und Förderprogramme den Kauf von E-Fahrzeugen auf allen Einkommensebenen steigern. So zeigt eine Studie von Greenpeace beispielsweise, dass Finanzierungshilfen Haushalte mit mittlerem Einkommen zum Kauf eines Elektroautos animieren können. Potenzielle Fahrer kennen häufig die finanziellen Vorteile und andere Anreize für Elektroautos nicht. Außerdem spart die Gesellschaft durch Elektrofahrzeuge eine signifikante Menge an Treibhausgasemissionen. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts liegt die Spannweite der Einsparung von 28 Prozent gegenüber einem Oberklassewagen Diesel bis zu 42 Prozent gegenüber einem Kleinwagen Benziner, wenn man den Strommix in Deutschland zugrunde legt. (pd/ml)

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