NEWS / 01.04.2021
E-Mobilität im Fuhrpark: Diese Hürden gilt es zu überwinden
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Castrol untersuchte in der Studie «ACCELERATING THE EVOLUTION» die Hürden, die überwunden werden müssen, um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen.
Erforscht wurden die Ansichten von fast 10’000 Teilnehmenden, darunter 750 Flottenmanager sowie Industrie- und Branchenexperten aus acht der weltweit wichtigsten EV-Märkte. Als «Tipping Points» kristallisierten sich folgende heraus:
1. Der Preis: Der Anschaffungspreis eines E-Fahrzeugs ist der wichtigste Faktor. Der «Kipppunktpreis», bei dem eine breite Akzeptanz wahrscheinlich ist, liegt knapp unter $36.000 (rund 34'000 Franken), was dem Durchschnittspreis eines Autos in den Vereinigten Staaten entspricht. Fast zwei Drittel der Befragten (63%) klassieren das aktuelle Angebot an E-Fahrzeugen als zu teuer.
2. Die Ladezeit: Die Dauer des Aufladens einer Batterie ist der zweitwichtigste Aspekt. Laut Studie liegt die durchschnittliche Ladezeit für eine breite Akzeptanz bei 31 Minuten, was der Länge einer durchschnittlichen Mittagspause entspricht. Dies ist zwar weit länger als die Betankung eines Verbrennungsmotors, aber nur 10 Minuten länger als die durchschnittliche Pause an einer Raststätte (21 Minuten).
3. Die Reichweite: Die Reichweite der Fahrzeuge folgt auf dem dritten Platz. Um eine breite Akzeptanz zu gewährleisten, müssen E-Fahrzeuge eine Reichweite von 469 km erreichen – was der Entfernung zwischen London und Paris entspricht.
4.Ladeinfrastruktur: Die Ladeinfrastruktur ist der viertwichtigste Aspekt. Siebzig Prozent der Befragten glauben, dass die Mehrheit der Autos voll elektrisch wird, wenn die Ladeinfrastruktur so einfach verfügbar ist wie eine gewöhnliche Tankstelle. Am wichtigsten ist die Möglichkeit, zu Hause oder in der Nähe zu laden (70%), gefolgt von einer Ladestation am Arbeitsplatz oder in dessen Umgebung (67%). Fast zwei Drittel (62%) der Umsteiger auf ein Elektroauto erwarten von den Ladsäulen-Anbietern, dass der Strom, den sie liefern, aus erneuerbaren Energiequellen stammt.
5. Fahrzeugauswahl: Während die Wahl des Fahrzeugs für Privatpersonen lediglich an fünfter Stelle kommt, stellt sie für Flottenmanager den zweitwichtigsten Kauffaktor dar. Um eine breite Akzeptanz zu erreichen, wird es deshalb wichtig sein, dass die Modellvielfalt weiter zunimmt. Über die Hälfte der Privatpersonen (54%) und Flottenmanager (53%) gaben an, dass sie einen Umstieg in Betracht ziehen würden, wenn es ein EV-Äquivalent zu ihrem Lieblingsmodell mit Verbrennungsmotor gäbe.
Fokus Fuhrpark: Mit unterschiedlichen Prioritäten, Bedürfnissen und Verhaltensweisen sind die Gewichtungen der Kriterien für Flottenmanager anders als diejenigen von Privatpersonen. Entsprechend hat die Reichweite für Unternehmen oberste Priorität, während Preis und Ladezeit an Bedeutung verlieren.
Führungskräfte scheinen zudem weniger geneigt, den Wechsel zu vollziehen, als diejenigen, die Nutzfahrzeuge direkt kaufen und warten. So möchten mehr als die Hälfte der Flottenmanager (51%) ihre Flotte gerne elektrisch betreiben, stossen aber auf Widerstand bei ihren Vorgesetzten.
Ein frühzeitiger Einsatz von Elektrofahrzeugen wird von der Mehrheit (53%) als hohes Risiko für Unternehmen betrachtet, was bedeutet, dass viele ihre Flotten erst dann auf vollelektrische Fahrzeuge umstellen, wenn ihre Mitbewerber dies bereits getan haben (54%).
Fuhrparkmanager sind aber generell offen für die Umstellung auf E-Fahrzeuge, wobei fast sechs von zehn Befragten (58%) angaben, persönlich motiviert zu sein, einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Viele Flottenverantwortliche denken bereits ernsthaft über einen Umstieg nach: Fast zwei Drittel (64 %) der Befragten gaben an, dass sie den Kauf von EVs in Betracht gezogen haben, als sie ihren letzten Fuhrpark kauften. Eine markante Elektrifizierung der Flotten wird bis 2030 erwartet, wobei 71% der Befragten davon ausgehen, dass die Mehrheit ihrer Flottenfahrzeuge innerhalb eines Jahrzehnts elektrisch sein wird. (rk)
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