NEWS / 23.09.2021
In allen Elektroautos: Volvo verzichtet auf Leder
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Volvo Cars setzt sich verstärkt für das Tierwohl ein: Beginnend mit dem neuen Volvo C40 Recharge werden alle neuen vollelektrischen Volvo Modelle komplett lederfrei sein. Der schwedische Premium-Automobilhersteller bietet ab 2030 nur noch reine Elektroautos an. Alle ohne Leder.
Volvo Cars sucht aktiv nach hochwertigen und nachhaltigen Quellen für viele Materialien, die derzeit in der gesamten Automobilindustrie verwendet werden. Bis 2025 will das Unternehmen in neuen Volvo Fahrzeugen 25 Prozent an recycelten und biobasierten Materialien nutzen – auch, um bis 2040 ein vollständig kreislauforientiertes Unternehmen zu werden. Im Rahmen seiner Klimaschutzpläne strebt das Unternehmen ausserdem an, dass alle unmittelbaren Zulieferer, darunter auch Materiallieferanten, bis 2025 zu 100 Prozent erneuerbare Energien nutzen.
Der Schritt zum lederfreien Innenraum wird auch durch die Sorge um die negativen Umweltauswirkungen der Viehzucht und die Abholzung der Wälder getrieben. Schätzungen zufolge sind Nutztiere für rund 14 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden – der grösste Teil entfällt dabei auf die Viehzucht.
Anstelle von Leder nutzt Volvo Cars hochwertige nachhaltige Materialien aus biobasierten und recycelten Quellen. Eigens für das Interieur hat der schwedische Premium-Hersteller beispielsweise Nordico entwickelt. Es besteht aus Textilien, die aus recycelten Materialien wie PET-Flaschen, biobasiertem Material aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in Schweden und Finnland sowie aus recycelten Korken aus der Weinindustrie hergestellt werden. Mit diesem Material, das in der nächsten Modellgeneration zum Einsatz kommt, setzt Volvo einen neuen Standard für Premium-Interieurdesign.
Volvo wird auch weiterhin Wollmischungen von Lieferanten anbieten, die für eine verantwortungsvolle Beschaffung zertifiziert sind. Das Unternehmen will dadurch eine vollständige Rückverfolgbarkeit und so den Tierschutz in seiner Wolllieferkette sicherstellen.
«Als progressiver Automobilhersteller müssen wir uns mit allen Bereichen der Nachhaltigkeit befassen, nicht nur mit den CO2-Emissionen», erklärt Stuart Templar, bei Volvo Cars weltweit für Nachhaltigkeit zuständig. «Eine verantwortungsvolle Beschaffung, auch unter Achtung des Tierschutzes, ist ein wichtiger Teil dieser Arbeit. Der Verzicht auf Leder in unseren Elektroautos ist ein guter nächster Schritt.»
Volvo Cars will auch die Verwendung sogenannter Restprodukte aus der Tierhaltung reduzieren. Diese werden üblicherweise in oder bei der Herstellung von Kunststoffen, Gummi, Schmierstoffen und Klebstoffen verwendet – entweder als Teil des Materials selbst oder als Prozess-Chemikalie bei der Herstellung oder Verarbeitung. Für das Unternehmen ist dies nur konsequent: Der Verzicht auf Leder ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, der automobile Innenraum wird allein dadurch aber noch nicht vegan.
Mit dem Ziel, diese Materialien so weit wie möglich aktiv zu ersetzen, nimmt Volvo Cars eine starke und ethische Position ein. Der Premium-Automobilhersteller will zu einer geringeren Nachfrage nach Materialien beitragen, die tierische Produkte enthalten, und damit Tierleid verringern bzw. verhindern.
«Es ist eine Herausforderung, Produkte und Materialien zu finden, die das Tierwohl unterstützen. Aber das ist kein Grund, dieses wichtige Thema zu meiden», so Stuart Templar. «Es ist ein Weg, der sich lohnt. Wer fortschrittlich und nachhaltig denkt, muss sich schwierigen Fragen stellen und aktiv versuchen, Antworten darauf zu finden.» (pd/ir)