Die grüne Mamba unter Strom

TESTS / 14.03.2022

Die grüne Mamba unter Strom

299 PS, 4x4, schnittiges Design und eine giftgrüne Sonderlackierung (Mamba green): Der brandneue Enyaq Coupé ist der erste Skoda-Stromer, den es auch als sportliche RS-Variante gibt. Wir sind ihn Probe gefahren.

Mit seinen knapp 300 PS ist der Skoda Enyaq Coupé RS iV 4x4 zwar der momentan stärkste Serien-Skoda. Doch wirklich sportlich fährt sich der RS-Enyaq nicht. 6,5 Sekunden für den Paradesprint aus dem Stand auf Tempo 100 ist ein guter Wert. Andere, wie zum Beispiel ein topmotorisierter Tesla, sind aber doppelt so schnell. Auch fahrdynamisch gibt es Defizite. Zwar lässt sich der Tscheche dank tiefergelegtem Sportfahrwerk, Allradantrieb und tiefem Schwerpunkt rassig um weite Kurven zirkeln. In engeren Bögen, wie auf der Testroute in der Toskana, untersteuert die Fuhre aber rasch. Dass der Stromer kein Rallye Sport (RS) bietet, ist allerdings kein Wunder, immerhin bringt das Enyaq Coupé satte 2,3 Tonnen auf die Waage.

 

Die schnittige Modellvariante des Enyaq ist vielmehr komfortabler und geräumiger Gran Turismo. So bietet er trotz angeschnittenem Heck einen im Vergleich zum gewöhnlichen Enyaq nur um 15 Liter kleineren Kofferraum (570 Liter) und die Kopffreiheit auf den hinteren Sitzen ist auf den Millimeter identisch. Durch das serienmässige Glasdach wirkt das Coupé sogar noch geräumiger. Fahrer und Beifahrer sitzen auf bequemen und guten Seitenhalt bietenden RS-Stühlen. Das Cockpit mit dem kleinen Infodisplay und dem zentralen Touchscreen wurden 1:1 übernommen. Allerdings profitiert das Coupé von der neuen Software-Version ME3, mit Verbesserungen unter anderem beim Navi, beim Parkassistenten und bei der Bedienung. Der Clou aber: alle künftigen Updates lassen sich «over the air» durchführen, also ohne dass man in die Werkstatt muss.

 

Der Enyaq Coupé RS ist ausschliesslich mit dem grossen 82 kWh Akku (77 kWh netto) lieferbar. So beträgt die Reichweite theoretisch 504 km gemäss WLTP. Auf unserer Testfahrt im recht kühlen Italien zeigte der Bordcomputer nur knapp 400 km an. Ebenfalls dank der neuen Softwareversion ME3, in deren Genuss übrigens auch alle anderen Skoda-Enyaq-Besitzer kommen werden, kann das Coupé mit bis zu 135 kW Leistung geladen werden. Der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent dauert so nur 36 Minuten. An der 11 kW Wallbox geht’s 7 Stunden 30 Minuten von 0 auf 100 Prozent.

 

Der Verkaufsstart des Skoda Enyaq Coupé RS iV 4x4 wäre eigentlich im Frühsommer geplant gewesen. Wegen des Ukraine-Krieges musste die Lancierung auf frühestens Herbst verschoben werden. Bestellt werden kann der RS-Stromer aber per sofort, zu Preisen ab 59'800 Franken. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es auch eine weniger sportive Version mit 265 PS aber ebenfalls 4x4 und grossem Akku geben. (mb)

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