TESTS / 08.02.2021
Ein E-SUV fürs Volk
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Mit dem ID.4 lanciert VW das zweite vollelektrische Modell der ID-Familie. Dieser soll nicht nur in Europa punkten, sondern als «Welt-SUV» den Globus elektrisieren.
VW erweitert seine Elektrofamilie. Nach dem Kompaktwagen ID.3 folgt nun der SUV ID.4. «Welt-SUV» nennt Volkswagen seinen Neuling, denn während der ID.3 auf dem alten Kontinent punkten soll, ist der ID.4 zu globalem Erfolg verpflichtet.
Optisch überzeugt der 4.58 Meter lange ID.4 mit Details wie den eingelassenen Türgriffen, Riesenrädern (bis 21-Zoll) dreidimensionalen Rückleuchten (optional) oder dem neuen VW-Logo, welches in Übersee gar leuchten darf. In neuem Glanz erstrahlt auch der Innenraum: War die Verarbeitung beim ID.3 nicht über alle Zweifel erhaben, gibt’s nun kaum etwas zu meckern. Materialien (z.B. veganes Leder) und Aufmachung überzeugen, wie auch das Platzangebot in der zweiten Reihe. Abzüge gibt’s für die gewagte Farbkombination mit weissem Lenkrad (wie lange dieses wohl seine Farbe behält?), die gewöhnungsbedürftigen haptischen Tasten oder die verschachtelte Bedienung des bis zu 12-Zoll grossen Infotainmentsystems. Etwas klein fiel die zentrale Instrumentenanzeige aus, was aber mittels Head-up-Display mit Augmented Reality-Funktionen kaschiert werden kann (optional).
Einen Abzug mussten wir auch bezüglich Reichweite in Kauf nehmen. Trotz vollgeladenem 77 kWh-Akku, der es gemäss WLTP rund 500 Kilometer weit bringen soll, sank die Reichweite bei unserer Testfahrt mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auf rund 300 Kilometer – elektrotypisch. Eine kleinere Batterie (rund 52 kWh) will VW später nachreichen. Dasselbe gilt für den Antrieb. Den Auftakt macht ein 150 kW (204 PS) E-Motor mit 310 Nm, welcher die Hinterachse antreibt. Weitere Aggregate inklusive 4x4 folgen. Pioniere haben die Wahl zwischen zwei Lancierungslinien (1st ab 53'100 Fr. sowie 1st Max ab 63'650 Franken), anschliessend wird der ID.4 in acht regulären Linien erhältlich sein.
Und wie fährt sich der ID.4? Dank tiefem Schwerpunkt, flotter, wenn auch nicht teslamässiger Beschleunigung (0 bis 100 km/h in 8,5 Sekunden, V-Max 160 km/h) sowie dem Mini-Wendekreis von 10,2 Metern (der Golf benötigt 10,9 Meter) sehr angenehm. Zu den technischen Highlights zählt neben dem erwähnten Head-up-Display der verbesserte adaptive Tempomat, der nun auch Verkehrsschilder erkennt und das Tempo entsprechend anpasst. Dank CCS-Aschluss für schnelle Laden mit Gleichstrom (DC) kann die grosse Batterie mit bis zu125 kW geladen werden. Damit sollen in rund 30 Minuten Gleichstrom für die nächsten 320 km (gemäss WLTP) geladen werden. (fs)