Elektrische Spuren im Schnee

TESTS / 18.01.2022

Elektrische Spuren im Schnee

Volvo erweitert sein Modell-Alphabet: Neben S (Limousine), V (Kombi) und XC (SUV) gibt es jetzt auch ein C (Crossover). Den Anfang macht der C40, ein auf dem XC40 basierender Schrägheck-SUV.

Anders als S, V und XC ist der C40 ausschliesslich mit Elektropower erhältlich. Den Dual Motor Antrieb teilt er sich mit dem XC40 und dem Polestar 2. Je ein Aggregat an Vorder- und Hinterachse leisten zusammen 408 PS und bringen ein bärenstarkes Drehmoment von 660 Nm über alle vier Räder auf die Strasse.

Die schiere Kraft, die beinahe unendliche Traktion und der tiefe Schwerpunkt animieren zum sportlichen Fahren. Auch auf Schnee macht der C40 sehr viel Spass, wie wir auf einer Testfahrt vom Toggenburg über die Schwägalp ins Appenzell bemerkt haben. Am liebsten hätten wir in Urnäsch gleich wieder gedreht und die kurvige Passstrasse nochmals unter die Räder genommen.

Doch der 78 kWh grosse Akku war trotz viel Bergab-Rekuperation ziemlich leer. Eine dynamische Fahrweise und kalte Temperaturen verkürzen die Reichweite enorm. Nur etwas mehr als 200 km lagen an diesem Tag drin. Die Werksangaben mit 22 kWh/100 km Verbrauch und 420 km Reichweite waren aber auch im normalen Fahrbetrieb nicht zu schaffen. Am Testende zeigte der Bordcomputer 26 kWh an, das reicht für knapp 300 km. Für den Alltag ist das genug, zumal sich der Volvo C40 mit bis 150 kW schnellladen lässt.

Sportlich ist auch das Platzangebot. Vor allem im Fond ist die Kopffreiheit durch das abfallende Dach eingeschränkt. Auch der Kofferraum ist im Vergleich zum XC40-Ladeabteil von 452 bis 1328 Liter auf 413 bis 1205 Liter geschrumpft. Wie alle neuen Volvo ist der C40 standardmässig mit dem Google-Infotainmentsystem mit cleverer Sprachbedienung und Google-Maps sowie volldigitalem Cockpit bestückt. Erstmals im C40 ergänzt eine App den Bordcomputer, der die Reichweite nur in Prozent angibt. Der «Range Assistant» zeigt die verbleibenden Kilometer an und gibt Tipps, wie man Energie spart.

Ebenfalls Premiere im Crossover feiert das lederfreie, aus nachhaltigen Materialien bestehende Interieur. Die Sitze sind mit Mictrotech-Stoff bezogen und Dekorleiste sowie Innenverkleidungen aus recyceltem Kunststoff. Leider wirkt das Plastik optisch und haptisch etwas billig. (mb)

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