TESTS / 01.12.2021
PSE ist bei Peugeot das neue GTi
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Mit dem 508 PSE trennt sich Peugeot vom GTi-Label. Um den Abschied für die Fans erträglicher zu machen, packen die Franzosen dem Sportkombi 360 PS drauf. Er ist damit der stärkste Serien-Peugeot aller Zeiten.
Auch optisch macht der neue Peugeot-Sportler Eindruck. Dank der um 10 mm tiefer liegenden Front wirken die Reisszahn-Tagfahrlichter noch aggressiver. In Verbindung mit der matten Grau-Lackierung, wirkt unser Testwagen deutlich exzentrischer als der gewöhnliche 508 und fährt so eher wie ein edler Shooting Brake als wie ein gewöhnlicher Kombi vor.
Familientauglicher Sportler
Sportlich-schick auch das Interieur. Die Leder-Alcantara-Sportsitze sind komfortabel und bieten guten Seitenhalt. Der breite, gegen vorne ansteigende Mitteltunnel vermittelt den Eindruck, als sitze man tief unten am Steuer eines Rennwagens. Dazu passt das ungewöhnlich kleine und sehr griffige Lenkrad. Der Kofferraum ist mit 530 bis 1780 Liter grossgrosszügig bemessen. Damit ist der 508 PSE absolut familientauglich.
Das Infotainment-Bedienung über den 12,3 Zoll Touchscreen benötigt etwas Eingewöhnungszeit. Für die wichtigsten Funktionen gibt es aber Wippschalter. Das System lässt sich mit Smartphones koppeln, Apple Car Play funktioniert aber nur mit Kabel. Und es gibt zwar die Möglichkeit die Handys induktiv zu laden, die Schale ist aber schlecht erreichbar.
Sportlicher Teilzeitstromer
Die Antriebskombo des Plug-in Hybriden besteht aus einem 1,6-Liter-Turbobenziner und zwei Elektroaggregaten, eines vorne und eines hinten, damit ist der 508 PSE ein Allradler. Die Gesamtleistung beträgt 360 PS, das maximale Drehmoment 520 Nm. Damit spurtet der Franzose in 5,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Für einen knapp 2-Tonnen-Kombi ist das respektabel, fühlt es sich doch durch den Elektro-Boost noch rasanter an. Das Fahrwerk ist sportlich abgestimmt ohne zu hart zu sein. Die elektrische Lenkung bietet leider etwas wenig Feedback.
Bei aller Sportlichkeit könnte man glatt vergessen, dass der Kombi in der Stadt auch rein elektrisch durch die Gegend surren kann. Nach WLTP reicht das für 42 km und somit gut für den Alltag. Wie bei vielen anderen Plug-ins fehlt die Schnelladefunktion. An der 11 kW Wallbox ist die Batterie über Nacht aber wieder voll. Ohne laden geht’s nicht, wer will schon einen leeren, schweren Akku durch die Gegend kutschieren. Wenn man den Wagen zu Hause nicht an den Strom hängen kann, lässt sich das aber nicht vermeiden – so auch bei uns im Test. Der Werksverbrauch von 2,1 l/100 km ist dann Utopie, unser Bordcomputer zeigte im Schnitt knapp sechs Liter an. (mb)