Renault Megane E-Tech Electric: Einfach MEGA(ne) gut

TESTS / 24.03.2022

Renault Megane E-Tech Electric: Einfach MEGA(ne) gut

Gut Ding will Weile haben, heisst es bekanntlich. Und das Warten auf den rein elektrischen Renault Megane E-Tech hat sich gelohnt.

Der französische Hersteller Renault hat bei der reinen Elektromobilität einen grossen Vorteil gegenüber den meisten Konkurrenten, er war früh dran und hat in den letzten zehn Jahren knapp eine halbe Millionen Stromer verkauft. Diese Erfahrung spürt man auch beim neuen Megane E-Tech Electric.

Optisch und technisch hat der Megane E-Tech Electric mit seinem Namensgeber nicht mehr viel gemein. Als erster Renault steht der Megane E-Tech Electric auf der neuen CMF-EV-Plattform und gibt sich dabei angenehm kompakt und mit 4,21 Meter in der Länge fast schon bescheiden. Das neue Design des Megane E-Tech Electric ist ein echtes Highlight. Kurze Überhänge, organische Formen und dank der mit 11 cm dünnsten Batterie der Welt im Unterboden nur knapp 1,50 Meter hoch.

Zusammen mit der selbstbewussten Front, den grossen Rädern und den modernen Lichtern vorne und hinten ergibt das ein sportliches Crossover-Modell, das gefällt. Abgerundet wird das Ganze auf Wunsch mit auffälligen Details an der Front- und Heckschürze in Mattgold oder Zweifarbenlackierungen mit den Kontrastfarben Grau, Schwarz und Weiss für den oberen Bereich.

So schick wie von aussen, gibt sich der Franzose auch innen. Noch besser: Das neue Interieur ist ziemlich spektakulär. Auffällig ist der riesige L-förmige Bildschirm, der sich über das Armaturenbrett zieht und die digitalen Instrumente und den Multimedia-Touchscreen miteinander vereint. Renault nennt es openR. Die Glasoberfläche ist fantastisch und liefert gestochen scharfe Bilder, Schriften und Animationen. Weiteres Highlight ist die Integration des Google-Automotive-Systems samt Google Maps und Google Assist.

Der erste Eindruck ist hervorragend: openR lässt sich intuitiv und schnell wie ein Smartphone bedienen und auch personalisieren. Zugunsten der Bedienerfreundlichkeit ist dennoch nicht alles digital steuerbar, für wichtige Bereiche wir Klima und Audio gibt es noch Knöpfe und Drehregler.

Premium-Charakter geben dem Innenraum auch die hochwertigen Materialien. In die silberne Horizontalleiste am Armaturenbrett ist ein LED-Lichtband integriert und im oberen Bereich werden je nach Ausstattung Intarsien aus echtem Holz oder Alcantara integriert. Praktisch sind die vielen Ablagefächer und -flächen. Premium ist auch das optionale Soundsystem von Harman Kardon. Witziges Detail: Unten links in der Frontscheibe sitzt ein Hahn.

Aber genug der Optik, jetzt wird gefahren. Der Bordcomputer zeigt knapp 450 Kilometer Reichweite. Die 395 kg schwere Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 60 kWh ist damit voll geladen. 220 PS und ein maximales Drehmoment von 300 Nm stehen zur Verfügung. Los geht’s. Die Beschleunigung ist angenehm gleichmässig und nahezu lautlos, das liegt auch an der fantastischen Geräuschdämmung.

Das Fahrgefühl erinnert an die Oberklasse, ganz reicht es aber nicht, dafür ist das Fahrwerk etwa zu straff, aber nicht unangenehm. Bis zu 100 km/h stürmt der Megane sportlich los, wenn man das Strompedal voll durchdrückt, legt er nochmals eine Schippe drauf. Mit den vier Fahrmodi des Multi-Sense-Programm kann man den Megane peitschen oder zügeln. Gut abgestimmt sind die vier Stufen des Rekuperations-Bremssystem, das über Schaltwippen gesteuert wird. Von 0 auf 100 km/h geht es in 7,4 Sekunden, bei 160 km/h ist Schluss.

Den Stromverbrauch gibt Renault mit 18,3 kWh pro Kilometer an. Beim ersten Test, mit günstigen Aussentemperaturen um die 15 Grad, ist der 220-PS-Megane trotz zwischendurch bergigen Passagen und Autobahnstrecken am Ende nicht allzu weit von den Normangaben abgewichen – womit gut 400 Kilometer Reichweite ohne grössere Anstrengungen machbar sind. Der Renault Megane E-Tech Electric kann ab sofort bestellt werden und kostet ab 38'500 Franken. (ir)

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