Ioniq 5: Mit Retro-Charme bereit für die Zukunft

Ioniq 5: Mit Retro-Charme bereit für die Zukunft

Lange hats gedauert, doch das Warten hat sich gelohnt. Der Ioniq 5 von Hyundai ist ein Elektro-Auto, dass optisch auffällt und technisch begeistert.

Zwar waren die Koreaner beim Thema Alternative Antriebe immer schon vorne mit dabei, doch mit dem Ioniq 5 schlägt Hyundai ein neues Kapitel auf – und das beginnt bereits bei der Optik. Der Ioniq 5 ist ein absoluter Eyecatcher. Der kantige Auftritt, die unübersehbaren Linien und die grössen Räder verströmen pure Klarheit. Kitsch oder Schnickschnack sucht man vergebens. Das auffällige Design erinnert an das legendären «Pony Car» von Hyundai aus den Siebzigerjahren und dieser Retro-Charme ist schlichtweg cool. Ein Highlight sind die Lichtsignaturen vorne und hinten. Die Pixelhaften LED-Front- und Heckscheinwerfer erinnern an Computerspiele aus den Achtzigerjahren und tanzen im gängigen SUV-Lichtereinheitsbrei definitiv aus der Reihe.

Auch im Innern geht Hyundai neue Wege: Geräumig sind zwar alle dezidierten Elektroautos, und bei 3,00 Metern Radstand und 4,64 Metern Länge ist das für den Ioniq 5 erst recht keine Überraschung. Doch ist der darüber hinaus auch äusserst wohnlich eingerichtet und wirkt innen eher wie ein Wohnzimmer als ein Auto: Die Sitze sind eher Sessel, die Rückbank erinnert an ein Sofa und das Armaturenbrett sieht aus wie ein Sideboard, auf dem jemand einen digitalen Bilderrahmen für die wichtigsten Anzeigen abgestellt hat. Sogar eine kleine Pinnwand haben die Koreaner dort noch integriert.

Das Fahren selbst ist im Ioniq 5 wie bei fast allen E-Autos eher unspektakulär. Er fährt leise und beschleunigt linear. Das hohe Gewicht von gut zwei Tonnen, der tiefe Schwerpunkt und der lange Radstand sorgen für ein ruhiges Reisen. Und mit der Videoprojektion auf dem Bildschirm und seinem kleinen Wendekreis wird der Riese auch in der Stadt vergleichsweise handlich. Auch sonst tut Hyundai viel für die Entspannung hinter dem Lenkrad, regelt die Rekuperation automatisch und installiert einen Autobahn-Assistenten, der neben der Abstandsregelung und der Spurführung sogar das Überholen übernimmt, sobald der Fahrer mal den Blinker angetippt hat.

Zur Markteinführung im August stehen verschiedene Antriebskonzepte zur Auswahl: Es gibt je zwei unterschiedliche Versionen mit Allrad- und Heckantrieb, so dass die Koreaner ein Leistungsspektrum von 125 kW/170 PS bis 225 kW/306 PS abdecken. Elektronisch immer auf 185 km/h beschränkt, erreicht der Ioniq 5 die 100er-Marke aus dem Stand in bestenfalls 5,2 Sekunden. Auch bei der Batterie gibt es zwei Optionen mit 58 oder 72,6 kWh, womit Normreichweiten von bis zu 480 Kilometern möglich sind. Ein weiteres Highlight: Der Ioniq 5 kann dank 800-Volt-Architektur so schnell Laden wie kein anderes Modell in diesem Segment. In 18 Minuten lädt der Crossover von zehn auf 80 Prozent Akkuleistung oder anders gesagt: in fünf Minuten lädt der Stromer bis zu 100 km Reichweite. Und zum Schluss noch ein Gimmick: Die Ladebuchse des Ioniq 5 kann mittels Adapter zur Steckdose umfunktioniert werden – so verwandelt man den Ioniq 5 in die grösste Powerbank auf vier Rädern. Der Ioniq 5 kann ab sofort bestellt werden ab 44'900 Franken. (ir)

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