Jaguar I-Pace S EV400 im Test

Jaguar I-Pace S EV400 im Test

Bitte nachbessern; Der Jaguar I-Pace gefällt im Alltag mit Komfort, Leistung und Reichweite. Leider patzt er ausgerechnet beim AC-Laden.

Die Katze ist ein verwöhntes Schneckerl, hat sie doch 55 internationale Automobilpreise gewonnen. Darunter die „Großen“, den World Car Award 2019 und den Green Car Award 2019, und sie hat auf Österreich heruntergebrochen zwei wichtige Preise beim „Marcus Award“ abgeräumt. Nämlich als die wirtschaftlichste wie auch die klimafreundlichste Neuheit am Pkw-Markt in diesem Jahr. Viel Lorbeeren also für den ersten reinelektrischen Jaguar, seit Firmen bestehen. Doch hält der I-Pace auch, was der Preissegen verspricht?

Theoretisch ein absoluter Siegertyp

Rein vom Datenblatt her klingt der in England entwickelte und in Graz bei Magna gebaute Elektro-Allradler wie das Non-Plus-Ultra: 400 PS Leistung, in 4,8 Sekunden auf Tempo 100, 90 kWh Batteriekapazität und ein Normverbrauch von 21,2 kWh. Damit sind laut WLTP-Zyklus 470 Kilometer Reichweite drin. Das ist objektiv betrachtet ein hervorragender Wert – auch wenn einzelne Mitbewerber mit einer ähnlich großen Batterie noch etwas weiter fahren … Anyway. Ein paar Kilometer Reichweite sind in dieser Sphäre auch nicht mehr der Stein der Weisen.

Vor allem, weil der Jaguar dank niedrigem Schwerpunkt, sportwagenähnlichen Fahrwerten und dem Komfort einer Luxuslimousine auftrumpft. Die Verarbeitung und die Materialqualität ist ebenfalls über alle Zweifel erhaben, ebenso der Klang der Soundanlage und die Platzverhältnisse auf den vier Hauptsitzen. Auch der Kofferraum muss sich mit 656 Liter Basisvolumen und einer maximalen Fassungskapazität von 1.453 Litern nicht vor der Konkurrenz verstecken. Einzig der unter der „Motorhaube“ untergebrachte „Frunk“ ist zu klein dimensioniert, da passt ausschließlich das Ladekabel rein, dann geht wortwörtlich kein Blatt Papier mehr dazwischen. Und wenn wir schon über Jaguar reden, dann müssen wir auch über den Preis reden – und der ist mit 79.700 Euro für das Basismodell, das sich in puncto Batteriekapazität und Leistung nicht von den höherwertigen Modellen unterscheidet, ebenfalls nicht abgehoben. Doch wo viel Licht, da gibt’s gewöhnlich auch Schatten. Und das betrifft ausgerechnet ein besonders wichtiges Thema, das Laden. Der I-Pace patzt nämlich – wie einige andere Modelle auch – beim Wechselstromladen. Da fließt der Strom nämlich nur einphasig – und das in Österreich mit maximal 3,7 kW. Einmal Vollladen dauert damit also knapp 24 Stunden. Immerhin: Am AC-Lader sind die Akkus bei 100 kW in 40 Minuten zu 80 Prozent gefüllt.

Das gefällt uns: Fahrgefühl, Beschleunigung, Kofferraum

Das vermissen wir: dreiphasiges Wechselstrom-Laden

Die Alternativen: Tesla Model X, Mercedes EQC etc.

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