Tesla Model 3 AWD Long Range im Test
Was heißt eigentlich Long Range? Vor allem weniger Stress im Alltag, wie der ausführliche Test im Tesla Model 3 mit großer Reichweite gezeigt hat.
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Die vermeintlichen Killerargumente von E-Auto-Skeptikern, die ach so geringe Reichweite und die lange Ladedauer, kennen wir zur Genüge. Zugegeben, auf manche Autos treffen sie noch immer zu, doch die Tendenz geht ganz klar in die andere Richtung: weit fahren und schnell laden. Wobei das für viele Menschen gar nicht notwendig wäre, wohl aber psycho-logisch wichtig ist. Dementsprechend beruhigend ist es, bei einem Elektroauto zu wissen, dass man auch längere Strecken absolvieren kann, ohne viel Gedanken an die öffentliche Lade-infrastruktur zu verlieren zu müssen. Tesla war, nicht zuletzt dank üppigen Akkus, hier schon mit dem Model S Vorreiter und ist es über das Model X bis hin zum brandneuen Model 3 auch geblieben. Und der „Long Range“-Variante des Dreiers haben wir im Alltag auf den Zahn gefühlt.
500 Kilometer sind realistisch
Nach dem Vollladen zeigt die App stolze 498 Kilometer, entsprechend neugierig waren wir auf die Praxiswerte. Offiziell gibt Tesla keine Infos zur Batteriegröße, man muss aber nicht lang recherchieren, um zu erfahren, dass es wohl 75 Kilowattstunden sind. Eine größere Tour über das Waldviertel sollte Aufschluss geben, wie weit man wirklich kommt. Besetzt mit vier Personen, aktiver Klimaanlage und einem Tempo, das sich immer am maximal erlaubten orientiert hat, kamen wir jedenfalls über 400 Kilometer, bei einem Durchschnittsverbrauch von knapp 18 Kilowattstunden. Wenn man berücksichtigt, dass zumindest ein Drittel der Strecke bei starkem Regen gefahren wurde – wodurch der Verbrauch spürbar anstieg –, ist das ein mehr als ordentlicher Wert.
Kalte Akkus, weniger Reichweite
Spannend war dann, dass bei niedrigem Akkustand von umgelegt 30 Kilometer
Restreichweite nach einer kühlen Nacht nur noch 13 Kilometer übrig blieben. Ein Effekt, den viele vom Smartphone im Winter kennen. Die Energie ist zwar nicht verloren, kann aber erst wieder genutzt werden, wenn die Batterien wieder auf Temperatur sind. Ist der Stromvorrat wirklich zu Ende, dauert es an einer 11-kW-Wechselstrom-Wallbox rund acht Stunden auf 100 Prozent, kein schlechter Wert. Rund fünfmal schneller geht’s an den Superchargern, wo bis zu 120 Kilowattstunden aufgenommen werden können. Bei der Ladeinfrastruktur hat Tesla die Nase also weiter deutlich vor der Konkurrenz.
Das gefällt uns: der holistische E-Auto-Ansatz, hier passt alles
Das vermissen wir: Gratis Laden an den Superchargern
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