Der andere American Way of Drive

TESTS / 21.06.2021

Der andere American Way of Drive

Statt «Big is Beautiful» will Vanderhall und der Schweizer Importeur «Friedli Fahrzeuge» mit puristischen, leichten Dreirädern die Schweiz erobern. Wir sind den elektrischen «Edison2» gefahren.

Endlose Highways, grosse Pickups oder fette Muscle-Cars mit V8-Motoren. So stellt man sich Amerika gemeinhin vor. Aber das Land der unbegrenzten Möglichkeiten bietet weit mehr. So denkt auch die die aufstrebende amerikanische Marke Vanderhall Motor Works aus Utah, die 2015 ihren ersten dreirädrigen Roadster, den Laguna, auf den Markt brachte. Und so tickt auch Patrick Friedli, der seit jeher für Fahrzeuge abseits des Gewöhnlichen schwärmt. Seit über 20 Jahren importiert Friedli Quads, Side-by-Sides, dreirädrige Motorräder, Jetboote, Motorschlitten und Bootsmotoren von BRP. Und startet jetzt als Generalimporteur von Vanderhall in der Schweiz durch.

Weil die aktuell drei erhältlichen Vanderhall-Modelle Venice, Edison2 und Carmel mit dem Autoführerschein bewegt werden dürfen, eignen sich diese besonders für Autofahrer, die Frischluft-Feeling geniessen, aber dafür nicht auf zwei Räder umsatteln wollen. Dennoch bekommen sie kein Auto-, sondern Töff-Nummernschild. Zur Wahl stehen aktuell drei Modelle: Puristisches Fahrvergnügen bei schönem Wetter bietet beispielsweise der «Venice» (ab 39'900 Franken), der ganz ohne Türen und Dach auskommt.

Das Potenzial zum spassigen Ganzjahresauto hat der «Carmel» (ab 64'000 Franken), der mit speziellen Türen, einem abnehmbaren Dach sowie bereits installiertem Sonderzubehör etwas mehr Komfort bietet. Mit 185 PS und einem Leergewicht von 640 Kilogramm verfügen beide Modelle über ein sehr sportliches Leistungsgewicht. Abgerundet wird das Trio vom Edison2, der mindestens 52'900 Franken kostet - Preislich sind die Dreiräder von Vanderhall damit schon fast ein Schnäppchen. Für noch mehr Fahrspass gibt es beide Fahrzeuge als GT- und GTS-Modell.

Wir haben den vollelektrischen Edison2 ausprobiert. Schon beim Beschleunigen auf die Hauptstrasse beeindruckt die Kraft, die aus dem Stillstand zur Verfügung steht. Auch in den Kurven liegt der Threewheeler stoisch ruhig auf der Strasse. Die anfängliche Skepsis, wie sich das Leichtgewicht mit nur einem Hinterrad in der Kurve verhält, ist schnell verflogen. Auch als Autofahrer gewöhnt man sich sofort an das Fahrverhalten, spürt keinen grossen Unterschied zu einem konventiellen, vierrädrigen Fahrzeug. Die Sitzposition und Übersicht sind ebenfalls gut, Unebenheiten werden souverän «weggebügelt.»

Die Federung ist naturgemäss straff, aber alles andere als unkomfortabel. Speziell ist der Sound. Wie bei E-Autos üblich, eher dezent im Hintergrund, dafür bekommt man von der Umgebung alles mit. Und er trifft den Geschmack der Schweizer perfekt, schliesslich werden kaum irgendwo so viele Teslas & Co. verkauft wie bei uns. Als offenes Spassmobil wird er vermutlich die Rolle als Zweitfahrzeug einnehmen und das kann er perfekt. Seine Reichweite liegt bei über 300 Kilometern, als Stadtgespräch geht’s bestimmt noch weiter. Mit 52'900 Franken ist sein Preis fast so sportlich wie sein Antrieb. Eigentlich logisch, dass er der schnellste aller Vanderhalls ist. Und der analoge Tacho nur eines von vielen charmanten Details.

«Die Produkte von Vanderhall muss man aus erster Hand erfahren, denn das Fahrgefühl ist schlichtweg wow», bringt Patrick Friedli den anderen American Way of Drive auf den Punkt. Ab sofort hat in Wohlenschwil deshalb der erste Vanderhall Flagship Store der Schweiz geöffnet. Hier kann man die ganze Markenwelt von Vanderhall hautnah erleben – Probefahrten inklusive. (ml)

​www.vanderhall.ch


 

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