TESTS / 27.12.2019
Nissan Leaf Tekna e+ im Test
Posted by: Unknown author
Gereift, aber nicht perfekt: Nissan hat vom Leaf seit Kurzem eine eine Variante mit stärkerem Elektromotor und 62-kWh-Batterie für knapp 400 Kilometer Reichweite im Angebot. Nur beim AC-Laden patzt der erfolgsverwöhnte Japaner.
Vor ziemlich genau einem Jahr hatte unserer Schwestermagazin FLOTTE den neuen Nissan Leaf Testfuhrpark. Damals, bestückt mit einer 40 kWh großen Batterie, kamen die Kollegen auf der verlagsinternen Testrunde für E-Autos auf eine Reichweite von rund 285 Kilometern. Auffällig war jedoch, dass der durchschnittliche Verbrauch von knapp 14 Kilowattstunden deutlich über vergleichbaren Fahrzeugen des Mitbewerbs lag, obwohl noch immer unter der WLTP-Angabe des Herstellers. Wie dem auch sei: Vor Kurzem hat Nissan in Sachen Akku ordentlich nachgelegt und auch dem Elektromotor mehr Power verpasst.
Knackt er die 400-Kilometer-Marke?
Das neue Modell hört auf den Namen Nissan Leaf e+ und kann sich in puncto Reichweite auf eine Batterie mit 62 Kilowattstunden verlassen. Statt des standardmäßigen 150-PS-Elektromotors sorgt nun eine Power-Variante mit 217 PS für eine entsprechend druckvollere Beschleunigung. Kurz: Nach 6,9 Sekunden stehen 100 km/h am Tacho, was um eine Sekunde schneller als der Vorgänger und deutlich schneller als viele Konkurrenten ist. Zum Vergleich: Ein benzinbetriebener Golf R mit 300 PS schafft es 5,1 Sekunden. Sprich: Der Nissan macht verdammt gute Laune, auch wenn wir wissen, dass die Sprinterqualität bei einem E-Fahrzeug im Regelfall nicht den wichtigsten Parameter darstellt.
In erster Linie geht’s logischerweise um die Reichweite. Daher sind wir auch mit dem stärkeren Leaf unsere Standard-Testrunde gefahren. Das Ergebnis fiel wenig überraschend sehr ähnlich aus, 14,2 Kilowattstunden genehmigte sich der nun stärkere Elektromotor dieses Mal. Die Reichweite ist jedoch deutlich gestiegen und liegt – basierend auf unserer Testrunde – bei rund 422 Kilometern, je nach Fahrprofil und Temperatur sind 350 bis 400 Kilometer also realistisch.
Doch wo Licht, da auch Schatten: Und das betrifft einen für E-Autos nicht minder wichtigen Punkt, das Laden. Leider kann der Leaf an Wechselstrom-Wallboxen (noch immer) nur einphasig laden – in Österreich sind das 3,7 kW –,
was eine Dauer von rund 17 Stunden bedeutet. Am DC-Schnelllader mit 50 Kilowatt sind es rund 90 Minuten. Und preislich? Die Top-Version „Tekna“ kostet mit 46.500 Euro rund 6.200 Euro mehr als das ident ausgestattete 40-kWh-Modell. Und liegt damit kosten- wie reichweitenseitig auf Höhe der Standardversion des Tesla Model 3. Ausstattungstechnicsh lässt die Tekna-Version dabei keine Wünsche offen. Auch das Platzangebot im Kofferraum und auf der Fondsitzbank ist gut. Dass das Lenkrad nach wie vor nicht längsverstellbar ist, passt aber nicht ins Bild des sonst guten Gesamteindrucks.
Das gefällt uns: Ausstattung, Reichweite und Power Das vermissen wir: dreiphasiges AC-Laden Die Alternativen: Tesla Model 3, Hyundai Ioniq, Kia e-Niro |