BMW iX1 xDrive30: Einfach elektrisch
BMW baut seine Elektroflotte weiter aus. Mit dem iX1 stromert nach i4, i7, iX und iX3 der fünfte vollelektrische BMW über Schweizer Strassen. Weil er wie alle seine Modellbrüder mit Ausnahme des iX auf dem gleichnamigen Verbrenner basiert, sieht man ihm das elektrische Herz nicht an.
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Die Schweizer gelten als eher zurückhaltend, sie zeigen anderen nicht gerne, was sie haben. Bei den Elektroautos verhält es sich offenbar anders. Nicht die Modelle, denen man ihren Antrieb nicht auf Anhieb ansieht, führen die E-Zulassungshitparade an. Populär sind hierzulande die Stromer mit futuristischem Look wie Tesla Model Y, Skoda Enyaq, VW ID.3 oder Cupra Born.
BMW, deren reine Elektromodelle bis auf den Mega-SUV iX alle auf einer Verbrenner-Plattform aufbauen und sich optisch nur minimal von diesen unterscheiden, sucht man vergebens in den Top 10. Der zahlenmässig erfolgreichste BMW im laufenden Jahr ist mit 336 Neuzulassungen auf Platz 14 unser Testwagen iX1. (Quelle: Auto-Schweiz, Stand 31. Mai 2023)
So gleicht der Elektro-SUV der neuen BMW-X1-Generation äusserlich bis aufs Haar, nur die blau eingefärbten Karosserieteile an Front, Seite und Heck liefern einen Hinweis auf den elektrischen Antrieb.
Auch innen gibt es fast keine Unterschiede. Der iX1 hat das neue BMW-Bediensystem und den Curved Display an Bord. Beides erhalten alle künftigen neuen Modelle. Dabei wurden Knöpfe und Tasten weiter reduziert, die Steuerung des Infotainmentsystems geschieht nun ausschliesslich auf dem Touchscreen. Die wenigen verbliebenen haptischen Elemente sitzen auf der Mittelkonsole, wo man auch das Getriebe mit einem Schieberegler steuert.
Einen Unterschied zum den Verbrenner-Modellen gibt es allerdings: Das Boost-Paddel hinter dem Lenkrad. Es treibt den Elektromotor zu einer Spitzenleistung von 230 kW/313 PS (Dauerleistung 200 kW/272 PS). Ist die Boost-Funktion aktiviert, schnellt der iX1 xDrive30 spürbar rassiger nach vorn. Das gut zwei Tonnen schwere E-SUV schafft es damit in 5,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100, Spitze ist 180 km/h.
Trotz den sportlichen Werten lag unser Testverbrauch je nach Fahrweise zwischen 18 und 20 kWh/100 km, was eine alltagstaugliche Reichweite zwischen 350 und 400 km bedeutete.
Auch an der Ladesäule erzielte der iX1 gute Werte. Auf einer Geschäftsreise nach Salzburg (A) und zurück haben wir von seinen Schnellladefähigkeiten profitiert. Dank bis zu 130 kW Ladeleistung kamen in einer halben Stunde gut 300 km Reichweite hinzu.
Doch nicht nur deswegen eignet sich der BMW iX1 als reisetaugliches Alltagsauto. Die Sportsitze mit Massagefunktion (Fr. 480.- Extra) bieten hervorragenden Komfort und das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk sowie die cleveren Fahrassistenzsysteme (Driving Assistant Professional, Fr. 2410.-) sorgen für eine entspannte und sichere Fahrt.
Der BMW iX1 xDrive30 ist ein tolles Elektroauto, auch wenn man es ihm nicht auf den ersten Blick ansieht. Die Qualitäten haben aber ihren Preis. Schon in der Basis kostet er 60'500 Franken. Für unseren Testwagen würden über 80'000 Franken fällig werden. Neben den beiden erwähnten Extras verfügte dieser u. a. zusätzlich über 20-Zoll-Felgen, Ledersitze und verschiedene Pakete. (mb)