Dieser Polestar elektrisiert die Rennstrecke
Getunter Motor, tiefergelegtes Fahrwerk, schwarze 21-Zoll-Räder, goldene Bremssättel: Als BST Edition 270 wird der Polestar 2 vom Biedermann zum Brandstifter und liefert den Beweis, dass man auch mit E-Autos Spass auf der Piste haben kann.
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Als ehemaliges Rennsportteam und Haustuner von Volvo weiss Polestar wie man sportliche Autos baut. So haben Chef-Chassis-Ingenieur Joakim Rydholm und sein Team schon 2020 eine Sportversion des Polestar 2 auf die Räder gestellt. Das «The Beast» genannte Conceptcar gefiel Polestar-CEO Thomas Ingenlath so gut, dass er sich damit im Sommer 2021 beim «Goodwood Festival of Speed» zeigte. Die Reaktionen auf die getunte Elektrolimousine am legendären Auto-Fest waren durchwegs positiv, so dass Ingenlath entschieden hat, daraus ein Serienfahrzeug zu bauen. Nur ein Jahr später ist der Polestar 2 BST (abgeleitet von Beast) Edition 270 (limitiert auf 270 Stück) nun bereit für die Auslieferung an die Kunden.
Was ein um 25 mm tiefergelegtes Fahrwerk und 21 Zoll Räder ausmachen können: Aus dem biederen 4-Türer ist eine schicke Sportlimousine geworden. Mit dem optionalen schwarzen Rallyestreifen längs über die Karosserie sieht er aus wie ein Rennwagen. Doch der Spezial-Polestar sieht nicht nur schnittig aus, er fährt sich auch so. Dafür sorgen der auf 350 kW (476 PS) getunte Antrieb, Öhlins Sport-Stossdämpfer, massgeschneiderte Pirelli P Zero Sportreifen und eine modifizierte Bremsanlage von Brembo.
Der Polestar 2 BST Edition 270 macht auf der Rennstrecke eine gute Figur. Wir konnten es auf dem Ascari-Circuit in Südspanien ausprobieren: Gaspedal runter und los geht’s wie bei einem Flugzeugstart, in 4,4 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Die erste Kurve, anbremsen, einlenken und herausbeschleunigen. Der Polestar lässt sich präzise dirigieren, bleibt wie auf Schienen in der Spur und verliert dank Allradantrieb keine Traktion. Trotz 2,4 Tonnen fühlt sich das alles andere als schwerfällig an.
Doch es geht noch sportlicher. Denn beim Spezial-Polestar lassen sich die Dämpfer des schwedischen Fahrwerksspezialisten Öhlins individuell einstellen. Mit etwas Know-how und handwerklichem Geschick kann das jeder selber, auf der Rennstrecke in Spanien übernahmen das die Profis des Teams von Joakim Rydholm. Ein paar Clicks in die eine oder andere Richtung und das Fahrverhalten ändert sich spürbar. In der progressivsten Abstimmung sind die besten Rundenzeiten möglich. Allerdings ist der Grenzbereich dann sehr schmal und das Heck bricht schon mal überraschend aus.
Für den Alltag ist die Grundabstimmung die beste Wahl. Auf der Fahrt von der Rennstrecke zum Flughafen über kurvenreiche und nicht immer glatt asphaltierte Strassen punktete der Sport-Polestar mit einem tollen Kompromiss zwischen Sport und Komfort. Das Interieur im coolen Skandinavien-Design aus Recycling-Materialien bleibt unverändert geräumig und gediegen.
Der Polestar 2 BST Edition 270 kostet mindestens 77'900 Franken. Im Preis inbegriffen sind die meisten Extras und die Handover Fee von 1000 Franken. Einzig die Speziallackierung «Warship grey» und der schwarze Rallyestreifen kosten Aufpreis. Der Haken: Von den 270 gebauten Exemplaren sind nur 10 Stück für die Schweiz gedacht. Die gute Nachricht: Ab sofort lässt sich die Leistung des normalen Polestar 2 per Performance-Package auf 350 kW anheben, auch 21-Zoll-Räder samt Pirellis sind erhältlich. Das verstellbare Fahrwerk gibt’s allerdings nicht. (mb)