Elektro-Wolf im Schafspelz
Nach Mercedes mit dem EQC und Audi mit dem E-Tron bringt nun auch der dritte deutsche Premiumhersteller BMW ein Elektro-SUV auf den Markt – den iX3. Das kann er.
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Wie bei Mercedes und Audi basiert auch das E-SUV von BMW auf einem bestehenden Verbrenner-Modell. Doch während sich EQC und E-Tron optisch deutlich von ihren Plattformspendern abheben, ist der iX3 erst auf den zweiten Blick vom X3 zu unterscheiden. Nur wenige Details wie der abgedeckte Kühlergrill, die blauen Heck- und Seitenschwellerblenden sowie das aerodynamische Felgendesign verraten den Stromer.
Neuste E-Auto-Technik
Unter dem bekannten Blechkleid der 3. X3-Generation steckt jedoch die neueste Elektroauto-Technik, die BMW zu bieten hat. Zum einen ist die Batterie mit Zellen bestückt, deren Energiedichte 20 Prozent höher ist als bei den bisher eingesetzten Akkus. Der Vorteil: Weniger Gewicht bei vergleichbarer Kapazität. Zum anderen sind Elektronik, Getriebe und E-Motor platzsparend in einem Gehäuse untergebracht.
Dank diesen Massnahmen ist der BMW im Vergleich zu seinen Mitbewerbern leichter und sparsamer. So wiegt der iX3 mit knapp 2,2 Tonnen rund 300 kg weniger als Mercedes EQC und Audi E-Tron. Und auch beim Verbrauch von deutlich unter 20 kWh/100 km hat die Konkurrenz das Nachsehen.
Reale 400 km Reichweite
Die vom Werk angegeben 460 km Reichweite (WLTP) schafften wir im Test aber dennoch nicht. Bei uns waren es bei recht milden Frühlingstemperaturen knapp 400. Allerdings waren wir oft im Spar-Fahrmodus Eco Pro unterwegs und auch sonst meist zurückhaltend beim Gas geben.
Doch der iX3 kann auch anders. Eine Sprintrakete wie ein Tesla ist der 286 PS und 400 Nm starke BMW zwar nicht, doch 6,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 sind ein sportlicher Wert. Und dank tiefem Schwerpunkt macht das Strom-SUV auch in Kurven Spass. Die spontan einsetzende Kraft bringt den ausschliesslich mit Heckantrieb lieferbaren iX3 auf rutschigem Untergrund allerdings rasch an die Traktionsgrenze, doch die Elektronik hilft blitzschnell.
In 30 Min. zu 80 % voll
Flott sind auch die Ladezeiten. An der 150 kW-Zapfsäule sind es etwas mehr als eine halbe Stunde, bis 80 Prozent erreicht sind. An einer 11 kW Wallbox dauert die Vollladung rund 7,5 Stunden. Der BMW iX3 kann auch Energie rekuperieren. Sobald der Fahrer den Fuss vom Gaspedal nimmt, bremst das Auto automatisch leicht ab und lädt dabei die Batterie auf. Der Clou: Das System erkennt, ob man sich auf der Autobahn oder in der Stadt befindet und passt die Stärke der Rekuperation automatisch an. (mb)