Gran Turismo & Elektrosportler

Erfahrung mit E-Mobilität hat Audi. Als SUV ist der e-tron schon seit 2018 auf dem Markt. Jetzt erweitern die Ingolstädter ihr Stromer-Portfolio nach oben und dringen mit dem e-tron GT und dem RS e-tron GT ins Sportlimousinensegment vor, in dem bisher das Model S von Tesla und der Porsche Taycan den Ton angeben. Apropos Porsche: Der Audi basiert auf derselben Plattform wie der Porsche Taycan. Das kommt ihm in diversen Bereichen zugute, er ist aber nicht ganz so extrem auf Sport ausgelegt wie der elektrische Zuffenhausener und orientiert sich eher an einem Gran Turismo.

Komfortabel & sportlich
Vor allem der 476 PS (350 kW) starke e-tron GT beherrscht sowohl die komfortable als auch die sportliche Gangart. Auf den kurvigen Landstrassen rund um den Vierwaldstättersee, wo wir Audis neueste E-Limousine bereits testen konnten, gleitet er sanft über den Asphalt, bügelt Unebenheiten und Gully-Deckel elegant weg. Gibt man beispielsweise am Dorfende Gast, drücken die 830 Newtonmeter den rund 2,3 Tonnen schweren Luxuscruiser in Nullkommanix von 50 auf die erlaubten 80 km/h. Noch fulminanter ist bei Elektroautos der Paradesprint aus dem Stillstand. Mit Boost-Funktion stehen schon nach 4,1 Sekunden 100 km/h auf dem Tacho.

Die Reichweite beträgt übrigens laut WLTP 452 Kilometer. Hochgerechnet – unsere Teststrecke war dafür nicht lang genug – schafft der e-tron GT zwar in der Realität nicht ganz so viel, aber selbst sportlich gefahren sollten 300 Kilometer locker drin liegen.

Wem diese «Basis»-Version nicht reicht, der kann zum noch potenteren RS e-tron GT greifen. Dieser «brennt» 598 PS und 830 Nm Drehmoment (im Overboost-Modus sind 646 PS drin) in den Asphalt. Was das in der Praxis bedeutet, durften wir auf dem Flugplatz Buochs ausprobieren. Aus dem Stand schiesst der ebenfalls nicht leichte RS mit Boost in 3,3 Sekunden auf Tempo 100. Noch eindrücklicher wirkt die Beschleunigung, wenn man sich folgende Werte veranschaulicht: Schon nach 100 Metern – also einer halben Autobahneinfahrt – zeigt der Tacho 120 km/h an. Wäre es eine Einfahrt in unserem nördlichen Nachbarland oder ein Viertelmeilenrennen auf abgesperrtem Gelände, stünden nach 400 Metern schon 230 km/h auf der Uhr.

Dann wird’s allerdings nichts mit Normverbrauch und -reichweite – auf dem Papier kommt der RS e-tron GT mit seiner 93,4 kWh grossen Batterie 433 Kilometer weit. Abhängig vom Fahrstil ... Nicht nur längsdynamisch macht der stärkere der zwei Elektrobrüder Spass. Im Dynamikmodus kauert er 10 Millimeter näher über dem Asphalt, bleibt auch bei schnellen Lastwechseln souverän in der Spur. Einzig bei ganz engen Kurven oder U-Turns untersteuert der RS e-tron GT etwas – allerdings gut beherrschbar und von Audi deshalb durchaus gewollt.

Modernes Cockpit
Den Innenraum hat Audi ebenfalls fahrerorientiert und modern gehalten, allerdings ohne dabei unnötig verspielt zu werden. Der zentrale Armaturenträger steht leicht nach links geneigt, die stark dreidimensional ausgeformte Instrumententafel wirkt leicht und schlank. Ihr oberer Bereich ist als Bogen vom Fahrer weggezogen. Das Display des Audi virtual cockpit plus steht frei in diesem Raum, während der Touchscreen in der Fahrzeugmitte in eine schwarze Klavierlack-Blende eingelassen ist, die über der Instrumententafel zu schweben scheint.

Dass Sportlichkeit und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein müssen, beweist Audi beim Material der Sitze. Diese sind nicht nur bequem und geben viel Seitenhalt, sondern auch nachhaltig: Die Sportsitze bestehen entweder ganz aus Kunstleder oder teilweise aus speziellem Microfasermaterial. In beiden Fällen kommen recycelte Materialien zum Einsatz – etwa Polyesterfasern, die aus ehemaligen Kunststoffflaschen hergestellt worden sind, sowie Textilien- oder Faserreste. Ansonsten finden sich Audi-Fahrer sofort zurecht, alles lässt sich intuitiv und schnell bedienen.

Ab  Mai im Showroom
Beide Modelle sind ab sofort bestellbar, stehen ab Mai beim Händler. Der Audi e-tron GT kostet ab 109’900 Franken, der Audi RS e-tron GT startet bei 149’400 Franken. (ml)

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