Opel Grandland GSe: Electric ist die neue Einspritzung
Bis Mitte 1980er-Jahre waren GS/E-Modelle die Überflieger von Opel. Dann wurde «Grand Sport Einspritzung» von GSi verdrängt. Jetzt ist GSe zurück. Immer noch Grand Sport, aber elektrisch. Im Test der Grandland.
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Die Opel GS/E wurden von Ende 1960er- bis Mitte 1980er-Jahre als Commodore und Monza gebaut. Auch von der neuen GSe-Generation gibt es zwei verschiedene Modelle – den Astra und den Grandland. Und wie schon früher bezeichnet das Label die besonders sportlichen Modelle der Marke. Neu bedeutet das Kürzel aber nicht mehr «Grand Sport Einspritzung», sondern «Grand Sport electric», denn es handelt sich ausschliesslich um elektrifizierte Autos.
Die Kraft aus zwei Herzen
Genau genommen um Plug-in-Hybride. Beim Grandland besteht der Antrieb aus einem 200 PS starken 1,6-Liter-Direkteinspritzer-Turbo und einem E-Aggregat mit 100 PS. Die Systemleistung von 300 PS wird dabei permanent über alle vier Räder auf den Boden gebracht. Dank entsprechender Traktion und 520 Nm Drehmoment sprintet der GSe in sportlichen 6,1 Sekunden auf Tempo 100, Spitze ist 235 km/h. Diese Performance ist aber nur möglich, wenn sich im 14,2 kW/h grossen Akku Strom befindet. Ist die Batterie leergesaugt, das ist nach rund 50 km reinem Elektrobetrieb der Fall, gehts bedeutend weniger flott vorwärts. Ausserdem heult der 4-Zylinder dann unschön auf.
Doch nicht nur deswegen sollte man den GSe regelmässig aufladen, was an einer 22-kW-Ladesäule von 0 auf 100 % etwas mehr als zwei Stunden dauert. Je öfter man das tut, desto tiefer ist der Verbrauch. Der Werksverbrauch von 1,3 l/100 km ist aber schwer zu schaffen. Bei uns im Test waren es mit einmal in der Woche Laden gut 6,5 Liter. Für einen 2-Tönner kein schlechter Wert. Wohl auch deswegen, weil der Grandland auch bei 0 km verbleibender Reichweite immer elektrisch anfährt.
Koni-Stossdämpfer und AGR-Sportsitze
Zum GSe-Paket gehören unter anderem Koni-Stossdämpfer, die für ein dynamisches Fahrverhalten sorgen, aber auf unebener Fahrbahn immer noch ausreichend Komfort gewährleisten. Ausserdem gibt es eine sportlichere Lenkung, die knackig und direkt anspricht, sowie 19-Zoll-Aluräder mit gutem Grip bietender Sportbereifung.
Im Interieur gibt es serienmässig topkomfortable AGR-Sportsitze (Aktion Gesunder Rücken) mit Alcantara-Bezug. Das Cockpit unterscheidet sich nicht von anderen Grandland-Modellen. Das Infotainmentsystem ist etwas in die Jahre gekommen. Für Apple CarPlay braucht es immer noch eine Kabelverbindung. Das Platzangebot für Passagiere ist grosszügig. Der Kofferraum schrumpft bei der Plug-in-Variante Grandland um knapp 120 Liter und ist mit 390 Litern eher unterdurchschnittlich.
Viel Auto für viel Geld
300 PS, Allradantrieb, Sportfahrwerk und Sportsitze – der Opel Grandland GSe bietet viel Auto. Mit einem Einstiegspreis von 59 900 Franken allerdings auch für viel Geld. (mb)