Renault Zoe R135 Intens 52 kWh im Test

Die Zoe wird erwachsen. Denn der elektrische Stadtflitzer, der sich in Europa seit der Markteinführung fast so rasant verkauft wie die jährlich gekürten „Präsidenten-Baguettes“ in Frankreich, wirkt in der jüngsten Ausbaustufe deutlich souveräner und solider als seine Vorgänger. Über hunderttausend Stück sind seit der Markteinführung in Europa an die Frau und den Mann gebracht worden. Und in einzelnen Ländern werden jährlich Zuwachsraten im zweistelligen Bereich verbucht. Wie etwa in Deutschland, wo Renault zwischen Jänner und Ende Juli 2019 ganze 6.461Einheiten absetzen konnte. Das sind 114,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und mehr als im gesamten Jahr 2018 (6.361). Es läuft bei Renault, keine Frage.

Mehr Reichweite & Power

Auf dieser Erfolgswelle wollen die Franzosen weitersurfen, weshalb der Zoe ein umfangreiches Update spendiert wurde. Das neue Modell steht bereits seit Herbst beim Händler und ist nun in zwei Leistungsstufen (80 bzw. 100 kW Motor-Power) und mit zwei Batteriegrößen (41 bzw. 52 kWh) erhältlich. Wir haben den R135 mit dem großen Akku ausgeliehen und im verregneten November ausgiebig probegefahren. Wie immer gings zum Beginn des Tests auf unsere Elektro-auto-Verbrauchsrunde, die wir mit sämtlichen Modellen fahren, um einen möglichst objektiven Eindruck von Effizienz und Reichweite zu erhalten. Diesmal war’s frisch, das Thermometer zeigte beim Start mit kalten Akkus nur fünf Grad an, die Gesamtreichweite wurde vom Bordcomputer mit 338 Kilometern angegeben. Nach der 50 Kilometer langen Tour durch die Stadt, auf Landstraßen und Autobahnen standen noch 274 Kilometer Restreichweite und ein Durchschnittsverbrauch von 14,6 kWh auf der Habenseite. Im Frühling und mildem Sommer gehen wir jedoch davon aus, dass 350 Kilometer mit einer Akkuladung machbar sein müssten. Was uns im mehrtägigen Testeinsatz sonst noch aufgefallen ist: Der sympathische Renault rekuperiert relativ schwach. Auch in der höchsten Widerstandsstufe ist die Motorbremswirkung deutlich schwächer als bei vielen Konkurrenten. Insofern liegt da vielleicht noch Potenzial für den einen oder anderen Zusatzkilometer vergraben. Apropos laden: Da ist die Zoe gut aufgestellt: Beim AC-Laden fließen dreiphasig bei entsprechend abgesicherter Wallbox tatsächlich 22 kW in den Akku. Und beim DC-Laden sind es immerhin 50 kW.

Gutes Platz-Preis-Reichweite-Ladeleistungs-Verhältnis

Das Package stimmt jedenfalls. Nicht nur, weil der optische Auftritt sich etwas von Baby-Face in Richtung Erwachsenen-Gesicht verschoben hat, sondern auch weil subjektiv empfunden die Verarbeitung hochwertiger und die Innenraumdämmung deutlich besser als bei den Vorgängermodellen ist. Vor allem die Sitze sind interessant, bestehen sie doch wie auch alle Zierblenden aus Recyclingmaterialien – unter anderem werden alte Jeans und PET-Flaschen verarbeitet –, bieten aber leider immer noch recht wenig Seitenhalt. Und das spürt man vor allem im R135-Modell in Kurven, denn mit ebenso vielen PS ist die Zoe jetzt auch für ein Elektroauto richtig flink. Dazu kommt: Das Platz-angebot ist vorne wie hinten großzügig, und der Kofferraum fasst immerhin zwischen 338 und 1.225 Liter.

Nach einigen Tagen versteht man jedenfalls, wieso die Zoe in Europa so beliebt ist. Der Grund liegt nämlich im -
sehr guten Platz-Preis-Reichweite-Ladeleistungs-Verhältnis begraben.

Das gefällt uns: Ladeleistung, Reichweite, Verbrauch

Das vermissen wir: dickere Seitenwangen am Fahrersitz

Die Alternativen: Nissan Leaf, BMW i3, VW e-Golf etc.

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