Schwerer Schwede

Text und Bilder: Mario Borri

Flüsterleise, pfeilschnell und lokal emissionsfrei: Elektroautos haben viele Vorzüge. Mit leistungsstarkem Akku bieten sie auch ausreichend Reichweite und sind voll alltagstauglich. Doch genau das ist das Problem – je grösser die Batterie, desto schwerer das Auto. Die sogenannten Full-Size-Modelle wie der Audi E-Tron, der Tesla X oder Mercedes EQC wiegen allesamt weit über 2,5 Tonnen. Aber selbst kompaktere E-Modelle wie der Volvo XC40 P8 Recharge Pure Electric leiden an Übergewicht. Wie krass das Mehrgewicht der Elektroaggregate beim Schweden ist, zeigt sich bei einem Blick in die Fahrzeugausweise von zwei unterschiedlichen XC40-Modellen – dem Recharge und dem Basis-XC40 T3 mit 3-Zylinder-Benziner: 2241 kg steht beim Auto Bild Schweiz Testwagen, 1663 kg beim T3 des Schreibenden – das sind fast 600 kg.

Wie in einer Achterbahn
Noch krasser ist allerdings, das man beim Fahren praktisch nichts von den Zusatzpfunden merkt. Die vom Start weg anstehenden 660 Nm Drehmoment der beiden je 204 PS starken Elektromotoren schiessen den E-XC40 in irrwitzigem Tempo vorwärts. Dank Allradantrieb drehen die Räder keinen Millimeter durch. Das Gefühl dabei ist ähnlich, wie in einer beschleunigenden Achterbahn. Und auch im Volvo beginnen die Passagiere zu schreien. An einer Ampel hätten sogar Supersportwagen Mühe, bis Tempo 60 mitzuhalten.

350 km Reichweite ausreichend
Viele solcher Kavalierstarts sollte man allerdings nicht hinlegen. Das schränkt die Reichweite ein. Wie viele Kilometer jeweils übrig bleiben, kann man beim Volvo-Stromer übrigens nicht ablesen, nur der Akkustand in Prozent wird angegeben. Wer es wissen, will muss den Google-Assistant fragen: «Hey Google, wie weit komme ich noch?». Theoretisch beträgt die Reichweite 418 km. Der Computer sprach nach dem Volltanken von 350 km, was für den Alltag gut ausreicht.
Auch beim Fahrkomfort und der Fahrdynamik ist das Gewicht kaum zu spüren. Wie alle XC40 gleitet auch der P8 ruhig über den Asphalt, hält Fahrbahnunebenheiten souverän von den Passagieren fern und mag schnelle Kurvenfahrten nicht wirklich - obwohl er sich dabei dank tieferem Schwerpunkt etwas weniger ausgeprägt zur Seite neigt. Praktisch: In der Stadt kann man mit dem Elektro-Schweden mit einem Pedal fahren. Nimmt man den Fuss vom Gas verzögert der Wagen bis zum Stillstand.

Der XC40 spricht Android
Im Interieur gibt es optisch keine Unterschiede zu den konventionellen XC40. Alles ist digital, gewohnt stylisch und hochwertig. Auch das Platzangebot für Passagiere und Gepäck ist identisch. Anders ist einzig das Infotainmentsystem. Der Strom-XC40 spricht Android und beherrscht unter anderem Google Maps und wie erwähnt Google Assistant. Mit dem Sprachbefehl «Hey Google» kann man das System nach dem Weg fragen, ein Tisch im Restaurant reservieren oder die Temperatur im Fahrzeug ändern. Das System gibt es übrigens für alle neuen XC40.

Staufach statt Motor
Und zum Schluss noch der Clou des Volvo XC40 Pure Electric: Weil das vordere Elektroaggregat deutlich weniger Platz braucht als ein Verbrenner, gibt’s unter der Motorhaube ein Staufach - der ideale Platz für ein Ladekabel. Praktisch angesichts der Ladevielfalt, denn der Schwede lässt sich an einer Haushaltsteckdose, an einer Wallbox mit 11 kW oder an einer Schnellladestation mit bis 150 kW Ladeleistung aufladen.

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