So fährt sich das «Auto des Jahres» Kia EV6

So fährt sich das «Auto des Jahres» Kia EV6

Der Kia EV6 ist zum europäischen «Car of the Year» 2022 gewählt worden. Der koreanische Elektro-Crossover verwies unter anderem sein Schwestermodell Hyundai Ionic 5 auf die Plätze. Was macht ihn zum Sieger?

Die Auszeichnung zum «Car of the Year» ist so etwas wieder der Oscar der Autobranche. Der Preis wird von einer Experten-Jury vergeben, mit dem EV6 holt erstmals ein Kia die begehrte Trophäe. Vielleicht hilft ihm der Titel hierzulande zu mehr Popularität. Denn auch wenn er den Hyundai Ioniq 5 bei der Wahl geschlagen hat, in der Schweizer Verkaufshitparade hinkt der Kia klar hinterher.

Eventuell liegt es am etwas seltsam anmutenden Design. Auch der Hyundai fällt mit schrägen Formen auf, doch wirkt er mit seinen Ecken und Kanten irgendwie cooler. Die Kia-Optik ist fliessender, mit der zugespitzten Front, dem Heck-Bürzel und der ungewöhnlich hohen Bodenfreiheit aber nicht wirklich elegant.

Unkonventionell auch das Interieur. Hier fällt vor allem die riesige, zweistöckige Mittelkonsole auf. Sie ragt bis weit in den Raum und bietet viel Platz für Kleinkram und mehrere USB-Anschlüsse für Mobile & Co. Das Infotainmentsystem lässt sich am zentralen Touchscreen bedienen. Dort kann man auch Infos bezüglich Ladestand und navigationshinweise zur nächsten Ladestation abrufen. Allerdings muss man genau wissen wie, intuitiv geht, wie bei den meisten Modellen des Hyundai-Kia-Konzerns, anders.

Das Platzangebot ist ähnlich grosszügig wie beim Ioniq 5 – trotz 10 cm weniger Radstand (Kia 2,90 m) und 5 cm geringerer Aussenhöhe (1,55 m). Wie beim Hyundai sind Bein- und Kopffreiheit vor allem im Fond üppig und der Kofferraum geräumig.

Wir testeten die 2WD-Version mit Heckantrieb und einem Elektromotor in Kombination mit der grossen, 77,6 kWh fassenden Batterie. Reichweite wird dabei grösser geschrieben als Fahrleistungen. Natürlich flitzt auch der einmotorige EV6 bei Bleifuss sportlich los. Doch dank dem geringeren Gewicht (2000 statt 2105 kg) verbrauchten wir gemäss Bordcomputer weniger als 17 kWh/100 km, eine Stromladung hätte so für knapp 500 km gereicht.

Wir wollten aber auch das Laden ausprobieren. Obwohl der Kia nicht wie der Hyundai über die 800-Volt-Technik verfügt, kann er mit bis zu 240 kW schnellgeladen werden. So dauert die Ladung von 10 auf 80 Prozent 18 Minuten - im Idealfall. In der Realität dauert es aber meist länger, weil nicht ausreichend Ladepower zur Verfügung steht. Der Kia EV6 ist etwas höher eingepreist als der Hyundai Ioniq 5. So beginnen die Preise für den 2WD-Kia mit der grossen Batterie ab 55'150 Franken. Der vergleichbare Hyundai startet bereits ab unter 50'000 Franken. (mb)

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