Sportrakete unter Strom

Sportrakete unter Strom

Der Audi RS e-tron GT bietet Fahrleistungen wie ein Supersportwagen. Dennoch beherrscht die elegante Elektrolimousine bei Bedarf auch die gediegene Gangart.

Audi will bis 2026 ganz auf die elektrische Karte setzen und keine Verbrenner mehr bauen. Dafür setzen die Ingolstädter Segment für Segment unter Strom, fordern mit dem e-tron GT das Model S von Tesla und den Porsche Taycan heraus. Vor allem das 646 PS starke Topmodell kann es aber nicht nur mit seinen E-Konkurrenten, sondern auch mit waschechten Supersportwagen aufnehmen. Im Gegensatz zu diesen können hier sogar vier Personen mitfahren.

0 – 100 km/h in weniger als drei Sekunden möglich
Die Leistungsdaten sind schon auf dem Papier beeindruckend. 646 PS, 830 Newtonmeter, 0 – 100 km/h in 3,3 Sekunden – auf dem gesperrten Flugplatz Ambri haben wir sogar eine 2 vor dem Komma geschafft. Aber auch beim Cruisen ist das viertürige Coupé in seinem Element. Der Stromer gleitet sanft über den Asphalt, bügelt Unebenheiten elegant weg. Wer defensiv fährt, schafft bis zu 472 Kilometer Reichweite. Bei sportlicher Gangart ist es in der Praxis zwar deutlich weniger, aber selbst bei zügigem Tempo in den Alpen kamen wir noch auf über 300 Kilometer – zumal der RS e-tron GT, nachdem die Passhöhe einmal erreicht ist, auf dem Rückweg bergab auch wieder rekuperieren kann. Ausserdem geht das Laden relativ flott, nach 30 Minuten ist im Idealfall der Akku von 5 auf 80 Prozent gefüllt.

Modernes und edles Interieur
Den Innenraum hat Audi ebenfalls fahrerorientiert und modern gehalten, allerdings ohne dabei unnötig verspielt zu werden. Der zentrale Armaturenträger steht leicht nach links geneigt, die stark dreidimensional ausgeformte Instrumententafel wirkt leicht und schlank. Ihr oberer Bereich ist als Bogen vom Fahrer weggezogen. Das Display des Audi virtual cockpit plus steht frei in diesem Raum, während der Touchscreen in der Fahrzeugmitte in eine schwarze Klavierlack-Blende eingelassen ist, die über der Instrumententafel zu schweben scheint. Dass Sportlichkeit und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein müssen, beweist Audi beim Material der Sitze. Diese sind nicht nur bequem und geben viel Seitenhalt, sie sind auch nachhaltig. Die Sportsitze bestehen entweder ganz aus Kunstleder oder teilweise aus speziellem Microfasermaterial. In beiden Fällen kommen recycelte Materialien zum Einsatz – etwa Polyesterfasern, die aus ehemaligen Kunststoffflaschen hergestellt worden sind –, Textilien oder Faserreste.

Ansonsten finden sich Audi-Fahrer sofort zurecht, alles lässt sich intuitiv und schnell bedienen. Kleiner Wehrmutstropfen: Der Audi RS e-tron GT kostet mindestens 156’270 Franken. (ml)

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