Stromern zum Niedertarif

Stromern zum Niedertarif

Dacia bringt die E-Mobilität fürs Volk. Für unter 20‘000 Franken rollt Renaults rumänische Budget-Tochter den Mini-SUV Spring an.

E-Mobilität ist teuer? Nicht bei Dacia! Ab 18'990 Franken (Comfort) respektive 20'490 Franken (Comfort Plus) serviert die Renault Tochter den Spring mit einer Reichweite von 230 Kilometer (WLTP), vier Sitzplätzen und einem Kofferraumvolumen von 270 – 1100 Liter.

Erster Eindruck: Jöö! Der neue Spring ist kleiner (3,73 Meter Länge) als es die Pressebilder vermuten liessen, und macht in der peppigen Mini-SUV Aufmachung inkl. orangen Farbakzenten eine gute Falle. Wirklich neu ist Europas günstigster Stromer nicht, dreht er im Reich der Mitte als Renault K-ZE doch schon länger seine Runden.

Gefühlt seit den 90er Jahren. Dies suggeriert zumindest der Innenraum, der vorne viel Platz und Plastik bereithält. Einzig zwei halbrunde Digital-Skalen im Cockpit, das optionale 7-Zoll Zentraldisplay sowie der Drehschalter zwischen den Vordersitzen (mit den Fahrstufen D, N und R) zeugen vom neueren Herstellungsdatum. Ein P für Parken sucht man übrigens vergeblich (es muss stehts die manuelle Handbremse gezogen werden), wie auch einen Cupholder, Rekuperationsstufen, Seitenhalt in den Sitzen oder ein verstellbares Lenkrad. Schade, da vermeintliche Details den soliden Eindruck trüben. Dazu zählt auch die mangelnde Strassenausleuchtung oder die umständliche Kofferraumöffnung. Dass man von Dacia mehr erwarten darf, beweisen die konventionell betriebenen Geschwister.

Beim Spring scheint der Antriebstrang leider einen Grossteil des Budgets verzehrt zu haben. Nur so kann man sich das holprige Fahrwerk oder die schwammige Lenkung erklären. Das Beste ist der Motor: Die 33 kW (44 PS) fahren sich flotter als es das Datenblatt vermuten lässt. Der 27,4 kWh Batterie ging in unserem Wintertest nach weniger als 150 Kilometern die Puste aus (WLTP Reichweite 230 km). Wobei wir weit unterhalb der angegebenen Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h fuhren.

Fazit: Wer meist auf Kurzstrecken in urbanen Gefilden und mit kleinem Portemonnaie unterwegs ist, darf den Spring ins Auge fassen. Alle anderen sind wohl besser beraten, wenn sie etwas mehr Geld für ihr E-Auto in die Hand nehmen (wie wär’s mit dem Renault Zoe?) oder weiterhin konventionell fahren (beispielsweise mit dem Dacia Sandero). (rk)

 

 

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