Apple hat dem Elektrofahrzeug-Projekt den Stecker gezogen

NEWS / 29.02.2024

Apple hat dem Elektrofahrzeug-Projekt den Stecker gezogen

Der Traum vom Apple-Auto scheint ausgeträumt. Jahrelang hielten immer neue Berichte und Spekulationen die Autobranche und Fans des iPhone-Konzerns in Atem. Wie autohaus.de berichtet, soll Apple das Aus des Elektroauto-Projekts verkündet haben.

Über die Jahre gab es viel hin und her: Apple habe Zulieferern Prototypen gezeigt, Apple könne den Sportwagenbauer McLaren kaufen, Apple wolle doch erst Software zum autonomen Fahren entwickeln. Erst vor einem Monat schrieb der Finanzdienst Bloomberg, Apple habe seine Ambitionen zurückgeschraubt und peile den Marktstart eines nun doch nicht selbstfahrenden Elektroautos für 2028 an. Jetzt hiess es ebenfalls bei Bloomberg und dem «Wall Street Journal», die zuletzt rund 2000 Mitarbeiter des Projekts seien Anfang dieser Woche von der Ankündigung überrascht worden, dass es damit nun ganz vorbei sei.

 

Die Entscheidung sei in den vergangenen Wochen in Apples Chefetage besiegelt worden, schrieb Bloomberg laut autohaus.de. Schon zuvor hiess es, Apples Verwaltungsrat habe von Konzernchef Tim Cook und dem aktuellen Projektleiter Kevin Lynch nach den Kurswechseln und Milliarden-Ausgaben der Vergangenheit Klarheit über die Pläne eingefordert.

 

Apple kommentierte den Bericht bislang nicht. Der iPhone-Konzern hält sich bei potenziellen künftigen Produkten traditionell bedeckt. So liefen auch jahrelange Spekulationen über einen Apple-Fernseher ins Nichts - ohne dass sich der Konzern jemals dazu geäussert hätte. Bei den Auto-Fantasien spielte zugleich die Frage mit, was «das nächste grosse Ding» für Apple nach dem überaus erfolgreichen iPhone sein könnte.

 

Definitiv bekannt war nur, dass Apple bis zuletzt zu selbstfahrenden Fahrzeugen umgebaute Testwagen im Silicon Valley auf die Strasse schickte. In Medienberichten war aber zu lesen, dass Apple zeitweise auch schon den Innenraum von Fahrzeugen und verschiedene Bauteile entwickelt habe. Als möglicher Preis für ein Apple-Auto wurden 100’000 Dollar genannt - kein ungewöhnlicher Betrag bei Top-Elektromodellen.

 

Einige Branchenexperten zeigten sich stets skeptisch, dass der Konzern das wirklich durchziehen würde. Zu anders sei das Geschäft der Autobranche, argumentierten sie. Statt kompakter Elektronik-Pakete müssten schliesslich Fahrzeuge rund um die Welt verschifft und jahrelang gewartet werden. Die Entwicklungszyklen dauerten wegen Regulierungsvorgaben Jahre statt Monate - und auch die Margen seien viel niedriger als in Apples Kerngeschäft.

 

Ein Teil der Entwickler aus Apples Auto-Team solle künftig an Software mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, schrieben Bloomberg und das «Wall Street Journal» unter Berufung auf informierte Personen. Sie sollen sich demnach auf das heisse Thema generative KI fokussieren: Programme wie der Chatbot Chat GPT, die neue Inhalte auf Basis einer gewaltigen Menge erfasster Informationen erzeugen kann.

 

Apples Aktivitäten in dem Bereich sind bisher weniger sichtbar als etwa bei Microsoft, das einen Pakt mit dem Chat GPT-Entwickler Open AI schloss. Zu Apples Auto-Team gehören aber auch mehrere hundert Hardware-Entwickler, wie Bloomberg berichtete. Sie könnten in anderen Abteilungen unterkommen. Es werde aber auch Entlassungen geben.

 

Und Apple wird weiterhin in vielen Autos präsent sein: Etwa über die Software Carplay zum Anschluss des iPhone, mit der Dienste vom Smartphone den Bildschirm der Infotainment-Anlage übernehmen können. Einige Branchenexperten sind gemäss autohaus.de überzeugt, dass Apple - und Google mit dem ähnlichen Dienst Android Auto - den etablierten Herstellern das künftige Digitalgeschäft streitig machen könnten. (mb)

 

www.autohaus.de

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