Jeder fünfte Neuwagen fährt elektrisch

NEWS / 01.10.2020

Jeder fünfte Neuwagen fährt elektrisch

Im September sind 21'454 neue Personenwagen auf die Strassen der Schweiz gekommen, 2'765 oder 11,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Davon entfallen auf Elektroautos und Plug-in-Hybride 20,2 Prozent. 

Licht und Schatten liegen in diesem Jahr am Schweizer Markt für neue Personenwagen dicht beieinander. Mit lediglich 163’556 Neuimmatrikulationen nach neun Monaten steuert der Gesamtmarkt auf das schlechteste Autojahr seit Mitte der 1970er Jahren zu, als die Öl-Krise die Nachfrage nach Fahrzeugen einbrechen liess. Die auto-schweiz-Prognose von 240'000 Zulassungen bis Jahresende, die ein Minus von rund 23 Prozent zum Vorjahr bedeuten würde, dürfte angesichts der anhaltenden Auswirkungen der Coronakrise nur mit Mühe erreicht werden. Gleichzeitig feiern die alternativen Antriebe einen Rekord nach dem anderen, vor allem beim Marktanteil. Mit kumulierten 24,1 Prozent seit Jahresbeginn verfügt bereits fast jeder vierte neue Personenwagen über einen Hybrid-, Elektro-, Gas- oder Brennstoffzellen-Antrieb. Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr hatte der Alternativ-Anteil noch 11,6 Prozent betragen.

Besonders Elektroautos und Plug-in-Hybride wachsen derzeit stark und legen mit 2'869 respektive 1'462 Inverkehrssetzungen im September einen Rekordmonat hin. Zusätzlich können sie beim Marktanteil vom kleineren Gesamtmarkt profitieren. Reinelektrische Modelle legen bei den Stückzahlen seit Jahresbeginn um 26,5 Prozent auf 11'169 zu und können damit ihren Marktanteil im Vorjahresvergleich von 3,9 auf 6,8 Prozent steigern. Noch deutlicher zeigt sich dieses Bild bei den Plug-in-Hybriden. Dem Wachstum bei den Immatrikulationen von 238,3 Prozent steht nach neun Monaten eine knappe Verfünffachung des Marktanteils von 1,0 auf 4,9 Prozent gegenüber. Hybride ohne externe Lademöglichkeit können ein Mehr an Neuzulassungen von 39,1 Prozent vorweisen, währenddessen sich ihr Marktanteil innerhalb eines Jahres von 6,3 auf 12,0 Prozent fast verdoppelt hat.

«Ohne Coronakrise wären in diesem Jahr noch deutlich mehr Fahrzeuge mit Alternativ-Antrieb in die Schweiz gekommen», erklärt auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. Die zahlreichen Werksschliessungen während des Lockdowns im März und April hätten natürlich sämtlichen Prognosen einen Strich durch die Rechnung gemacht: «Wir freuen uns über den hohen Marktanteil der neuen Antriebssysteme. Allerdings wird dieser durch den starken Einbruch des Gesamtmarkts teuer erkauft.» Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Schweizer Automobilbranche seien enorm. Zusätzlich drohten trotz des Alternativ-Booms für 2020 zusätzliche CO2-Sanktionen, weil zahlreiche Marktlancierungen neuer Modelle mit Alternativ-Antrieb verschoben worden seien, so Wolnik abschliessend. (pd/ml)

www.auto.swiss

 

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