Zulassungen von E-Autos steigen in der Schweiz um 86%

NEWS / 05.11.2020

Zulassungen von E-Autos steigen in der Schweiz um 86%

Laut der aktuellen Ausgabe des «E-Mobility Sales Review Q4 2020» von PwC stieg die Anzahl neu immatrikulierter E-Autos in der Schweiz im Juli, August und September 2020 insgesamt um 86% im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Während die COVID-19-Pandemie den Markt für Benzin- und Dieselfahrzeuge hart getroffen hat, kennt die Begeisterung für alternative E-Antriebe keine Krise. Wartezeiten von bis zu einem Jahr für einige Modelle zeigen, dass Elektroautos auch im dritten Quartal 2020 in der Schweiz und Europa weiter Fahrt aufnehmen. Die Gründe dafür liegen in den zunehmend ausgereiften Produkten und einem erweiterten Angebot, optimierten Verkaufsprozessen sowie immer günstigeren Anschaffungs- und Unterhaltskosten der Voll-Hybride (Hybrid), Plug-in-Hybride (PHEV) und batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV).

Zusätzlich getrieben durch das hohe öffentliche Interesse für Elektromobilität stieg die Anzahl neu zugelassener E-Autos in der Schweiz im Juli, August und September 2020 insgesamt um 86% im Vergleich zum Vorjahresquartal, analysiert die aktuelle Ausgabe des «E-Mobility Sales Review Q4 2020» von PwC Autofacts® und Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Damit beläuft sich der E-Anteil an den gesamten Neuzulassungen hierzulande Ende September bereits auf knapp ein Viertel (24%), davon sind die Hälfte reine Batterie- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. Grösster Treiber des Wachstums sind in der Schweiz die PHEV mit einem deutlichen Plus von 326% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Aber auch reine BEV legen gegenüber dem dritten Quartal 2019 um 90% zu.

Andreas Schlegel, Director bei Strategy& in der Schweiz bei PWC, ordnet die Q3-Ergebnisse ein: «Der strategische Mut derjenigen Hersteller und Zulieferer, die rechtzeitig und mit 100% Commitment die Weichen für die Elektromobilität gestellt haben, zahlt sich nun im Krisenumfeld in Form von steigenden Volumen und Marktanteilen doppelt aus.Die Investitionen der vergangenen Jahre in diese wichtige Zukunftstechnologie tragen nun Früchte. Neue E-Modelle überzeugen über alle Marktsegmente hinweg vermehrt mit ausgereiften Konzepten und ergänzen die Angebote der Automobilhersteller mit attraktiven Innovationen.»

Europa hat seine Position als weltweit führender E-Auto-Markt im dritten Quartal mit dem höchsten Marktanteil und der höchsten Wachstumsrate seit Jahresbeginn bestätigt: In den grössten europäischen Märkten Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Grossbritannien steigerten sich die Absatzzahlen um 146% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Ebenso wie in der Schweiz sind PHEV auch in Europa mit einem Wachstum von 351% dabei die treibende Kraft hinter den E-Verkäufen. Mit einem Plus von 188% gegenüber Q3 2019 verzeichnen BEV ebenfalls ein dynamisches Wachstum.

Gabriele D'Achille, PWC-Experte für digitale Transformation und Head of Transportation and Logistics, kommentiert die hohen PHEV-Verkaufszahlen: «Plug-in-Hybride sind jetzt vor allem im Premiumsegment in der Breite verfügbar und lassen sich leicht in die etablierten Prozesse der Hersteller einbetten. Ihr Boom zeigt, dass viele Verbraucher die Möglichkeit eines mühelosen Umstiegs auf nachhaltigere Mobilität schätzen.Weiteres Wachstum über alle E-Antriebsarten hinweg hängt von wettbewerbsfähigen Preisen und Lieferzeiten ab. Hier besteht auf Hersteller- und Händlerseite noch weiterer Investitionsbedarf, um die hohe Nachfrage abdecken zu können.»

Im stärker staatlich gesteuerten chinesischen Markt zeigt sich nach dem Einbruch zu Jahresanfang ebenfalls allmählich eine Erholung. Die Verkäufe von E-Fahrzeugen stiegen dort um 49% im Vergleich zum Vorjahresquartal, nachdem unklare Subventionsregeln Ende 2019 zu einem Vorziehen von zahlreichen Käufen geführt hatten. Mit einem Absatzplus von 8,3% gegenüber dem dritten Quartal letzten Jahres bleiben die USA weiterhin das Schlusslicht am Elektromobilitätsmarkt. Trotz hohem Verbraucherinteresse schafft es die E-Mobilität hier aufgrund fehlender Produktangebote nicht aus der Nische heraus.

Um in Zukunft bei Elektroautos nicht nur die Verkaufszahlen, sondern auch die Gewinnspanne zu erhöhen, müssen die Hersteller noch konsequenter ihre Produktpalette überdenken: «Steigende Verkäufe allein reichen nicht aus, damit Hersteller mit Elektromobilität ausreichende Margen erzielen können. Ein Hebel besteht darin, Verbrauchern über Plattformlösungen und Kooperationen den Zugang zur nötigen Ladeinfrastruktur und damit verbundenen Dienstleistungen mitzuliefern. Zusätzlich sollten die Hersteller frühzeitig in zukunftsfähige Technologien investieren, um sich mit lukrativen und kundennahen Dienstleistungen einen Marktvorteil zu verschaffen», schliesst Gabriele D'Achille. (pd/ml)

 

www.pwc.ch

 

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