BMW verabschiedet sich vom Reihensechser und setzt auf PHEV

TESTS / 08.08.2023

BMW verabschiedet sich vom Reihensechser und setzt auf PHEV

BMW verabschiedet sich langsam vom Reihensechser. Beim 3er sind nur noch die M-Modelle mit dem traditionellen Triebwerk erhältlich. Jetzt bietet BMW aber Ersatz: Der Plug-in Hybrid im 330e glänzt mit 4-Zylinder-Turbo und E-Motor mit ähnlicher Performance und ist dabei erst noch sparsamer.

Text und Bilder: Mario Borri 

Der seit 1975 weltweit rund 16 Millionen Mal verkaufte 3er-BMW steht aktuell in der 7. Generation am Start, welche kürzlich einem Facelifting unterzogen wurde. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen wirkt unser Testwagen nochmals einen Tick sportlicher. Die kraftvoll gestaltete BMW-Niere mit neuen Doppelstäben und die bullige Frontschürze mit hochglänzend schwarzen Lufteinlässen unterstreichen das dynamische Design. Die Voll-LED Scheinwerfer mit flacheren Konturen und blauen Akzentleisten sowie Tagfahrlichtern in Form eines um 90 Grad gedrehten «L» sorgen für eine unverwechselbare Lichtsignatur. Das Kombiheck wirkt wie aus einem Guss, auch die LED-Heckleuchten sind im umgedrehten L-Design ausgeführt.

Neben der gründlich aufgefrischten Optik aussen wurde auch das Cockpit generalsaniert. Dominiert wird der Armaturenträger vom gebogenen Display, das die beiden Monitore hinter dem Lenkrad und in der Mitte zusammenfasst. Wenn gleich die Anzahl der haptischen Knöpfe abermals reduziert wurde, blieb der zentrale Dreh-Drück-Regler erhalten. Somit bleibt die Bedienung der immer zahlreicher werdenden Funktionen intuitiv. Als Alternative lässt sich der BMW auch mit der tadellos funktionierenden Sprachsteuerung bedienen. Verarbeitung und Materialqualität sind auch im neusten Dreier top. Die Sitze mit den verlängerbaren Sitzflächen bieten hervorragenden Komfort. Und auch das Platzangebot im über 4,7 Meter langen Kombi ist für Passagiere und Gepäck äusserst grosszügig. Allerdings schrumpft beim Plug-in das maximale Kofferraumvolumen von 1510 auf 1420 Liter.

Dort sitzt der 12 kWh-Akku, der den im 8-Gang-Steptronic-Getriebe integrierten Elektromotor mit Strom versorgt. Gemeinsam mit dem 2-Liter-4-Zylinder Turbobenziner leistet die Antriebskombination kräftige 292 PS. Das Aggregat beeindruckt mit einer gleichmässigen Kraftentfaltung, ähnlich der des Reihensechszylinders. Nur bei der Akustik sind die fehlenden Zylinder zu spüren. Gleichzeitig verblüfft der 330e mit tiefem Verbrauch – sofern das Auto regelmässig an die Steckdose gehängt wird. Dann ist der WLTP-Normverbrauch von 2,1 Litern durchaus realistisch. Im Test mit längeren Strecken ohne Aufladung waren es etwas über fünf Liter. Ein weiterer Vorteil, wenn man den BMW regelmässig an den Strom hängt: Man kann rund 50 km rein elektrisch fahren.

Auch bei der Fahrdynamik enttäuscht der 330e xDrive Touring BMW-Fahrer nicht. Der Allradantrieb ist grundsätzlich hecklastig ausgelegt und verteilt die Kraft bedarfsgerecht auf beide Achsen. So ist der Kombi sehr agil, findet jederzeit Traktion und fährt sich auch bei schwierigen Wetter- und Strassenverhältnissen problemlos und sicher. Für noch mehr Sicherheit sorgt die Armada an Assistenzsystemen dank welchen man auf Wunsch auch teilautonom Reisen kann.

Die BMW-Hightech hat aber ihren Preis: Schon in der Basis kostet der BMW 330e xDrive Touring 72'100 Franken. Unser Testwagen ist mit 96'690 Franken angeschrieben – das ist trotz einer Ausstattung, die keine Wünsche offen lässt, wirklich sehr viel Geld für einen 3er-BMW. (mb)


www.bmw.ch

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