Ein Pony unter Strom

TESTS / 07.07.2021

Ein Pony unter Strom

Der Ford Mustang ist Kult. Jetzt gibt es das berühmte Pony Car als rein elektrischen SUV. Wir haben den Stromer gesattelt und getestet.

Als Zuchthengst macht der Ford Mustang Mach-E eine ganz gute Figur. Mit einer Länge von 4,71 Meter, einer Breite von 1,88 Meter und einem Stockmass von 1,62 Meter bringt der elektrische Mustang ordentliche Masse mit sich. Die kraftvolle Front und die muskulöse Heckpartie mit den typischen Rückleuchten und natürlich die klassischen Mustang-Logos betonen die Verwandtschaft. Ein schwarzes Dach und schwarze Leisten verleihen dem Stromer eine Extra-Portion Dynamik.

Klassische Türgriffe gibt es keine, stattdessen drückt man einen Knopf und zieht an einem kleinen Griff. Im Innern dominiert der riesige Touchscreen mit Ford Sync 4-Steuerung. Das System funktioniert tadellos. Die Menüstruktur ist intuitiv und die Darstellungen sehr übersichtlich. In Sachen Entertainment und Konnektivität lässt der Mustang Mach-E keine Wünsche offen. Hinhörer ist definitiv die Soundbar – ein über das komplette Armaturenbrett gezogener Lautsprecher, der für eine grossartige Soundkulisse sorgt. Auf den fünf Sitzplätzen finden vier Erwachsene und deren Gepäck komfortabel Platz – auch hinten. Im Kofferraum steht ein Ladevolumen von 402 Liter bereit. Werden die Rücksitze nach vorn geklappt, erweitert es sich auf bis zu 1420 Liter. Im vorderen Kofferraum unter der Motorhaube stehen zusätzlich 81 Liter zur Verfügung. Dieser Frunk ist auswaschbar und verfügt über einen Wasserablauf. Damit sind dreckige Gummi- oder Reiterstiefel im Auto passé.

Apropos Reiterstiefel, es ist Zeit dem Pony die Sporen zu geben. Die Top-Version Extended Range des Mustang Mach-E lässt sich das nicht zweimal sagen. In 5,1 Sekunden sprintet der Elektro-Allradler von 0 auf 100 km/h. Das maximale Drehmoment von 580 Nm lässt selbst Fury an der Startlinie blass aussehen. Die Leistung des Akkus beträgt 99 kWh, das sind netto gut 88 kWh nutzbare Kapazität. Zusammen mit dem Allradantrieb und den 350 PS hat der Ford Mustang Mach-E damit eine Reichweite von 540 km. Vom Startpunkt weg zeigt der Mach-E was in ihm steckt, Leistung gibt es hier zur Genüge.

Das Fahrverhalten ist zwar nicht mit den Eigenschaften eines echten Mustangs zu vergleichen. Dass er auf Landstrassen trotzdem ziemlich flott unterwegs ist, liegt neben dem schnellen Ansprechverhalten des Antriebs am niederen Schwerpunkt. Die Batterien drücken das Auto regelrecht auf den Boden. Je nach Lust von Pferd und Reiter stehen die drei Fahrmodi «Zahm», «Aktiv» und «Temperamentvoll» zur Auswahl. Damit verändert man nicht nur die Abstimmung sondern auch die Farbe der Ambiente-Beleuchtung. Der Ford Mustang Mach-E beherrscht übrigens das «One-Pedal-Drive»-Fahren bis zum Stillstand. In der Stadt ist damit lässiges Cruisen kinderleicht. Es braucht zwar etwas Übung, aber hat man den Dreh raus, ist das echt cool.

In Sachen Futter ist der Ford Mustang Mach-E nicht wählerisch. Er mag dreiphasiges Wechselstromladen (AC) mit bis zu 11 kW, sowie Gleichstromladen (DC) an Schnell-Ladesäulen mit bis zu 150 kW. Damit ist das Elektro-Pferdchen nach gut einer Stunde wieder auf voller Leistung.

Vom Züchter wird der Ford Mustang Mach-E bereits gut bepackt ausgeliefert. Zur Serienausstattung gehören eine adaptive Geschwindigkeitskontrolle, Fahrspurhalter, Keyless-Go, Parkhilfen vorne und hinten, Müdigkeitserkennung, Rückfahrkamera und ein Fernlichtassistent. Der Ford Mustang Mach-E kostet ab 49'560 Franken. (ir)

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