TESTS / 26.10.2023
Mercedes-AMG EQE SUV 43: Scharfe Vielzweck-Waffe
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Nach der EQE Limousine hat sich Mercedes-Haustuner AMG nun die SUV-Variante vorgenommen: Mit derselben Antriebstechnik und ebenso brachial im Antritt, jedoch praktischer im Alltagsgebrauch.
Als «Vielzweck-Variante der Business-Limousine EQE» beschreibt Mercedes den EQE SUV im Werbeprospekt. Das triffts ganz gut – und auch auf die AMG-Variante zu. So ist der SUV nicht ganz so lang (4,86 statt 4,95 m) und breit (1,94 statt 1,96 m) wie die Limousine, um Off Road nicht überall anzuecken, dafür aber höher (1,69 statt 1,51 m), für mehr Raum und Variabilität.
Für die Fahrt in die Berg- oder Waldhütte ist der sportliche AMG aber trotzdem zu schade, trotz höhenverstellbarem Fahrwerk und Trittbrettern, wie bei unserem Testwagen. Auch hat man ein schlechtes Gefühl, mit schmutzigen Schuhen ins pikfeine AMG-exklusive Nappa-Leder-Interieur zu steigen.
Wie die AMG-Limousine gehört auch der AMG-SUV auf die asphaltierte Strasse. Dort werden die 476 PS und 858 Nm effizient in Fortbewegung umgesetzt. Trotz mehr Stirnfläche braucht der SUV nur 0,3 Sekunden länger für den Sprint von 0 auf Tempo 100 – 4,5 statt 4,2 Sekunden.
Und auch die 200 kg Mehr-Gewicht (2,7 statt 2,5 Tonnen) wirken sich kaum auf die Fahrdynamik aus. Das adaptive Fahrwerk wurde entsprechend umprogrammiert sowie Lenkung und Bremsen optimiert. Ausserdem sorgt die Hinterachslenkung für mehr Agilität, so dass ein rassiger Ritt über kurvige Bergstrassen auch mit so einem Trumm Spass macht.
Das Nachsehen hat der SUV dann allerdings bei der Reichweite. Während die Limousine mit dem Strom aus der 90,6 kWh grossen Batterie 533 km weit kommt, sind es beim SUV lediglich 476 km. Und das auch nur auf dem Papier, bei uns im Test zeigte der Bordcomputer knapp 400 km an, was freilich immer noch alltagstauglich ist.
Die maximale Ladeleistung liegt bei identischen 170 kW, der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent dauert so etwas mehr als eine halbe Stunde.
Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden EQE-AMG-Versionen ist der stolze Preis. Wobei der SUV mit einem Basispreis von 148'600 Franken die schon über 120'000 Franken teure Limousine nochmals deutlich übertrifft.
Die Serienausstattung kann sich aber sehen lassen. Neben den AMG-spezifischen Technik- und Styling-Elementen innen und aussen ist die Highend-Variante des MBUX-Bediensystems mit Head-up-Display verbaut sowie sämtliche Fahrassistenten für das autonome Fahren Level 2 an Bord. (mb)